Höchste Wahlbeteiligung seit 1990 mit 72,2 Prozent

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Am Sonntag, 1. September 2019, fand in Sachsen die Landtagswahl statt – kurz vor 23 Uhr am Sonntagabend standen die vorläufigen Ergebnisse für alle Dresdner Wahlkreise fest.

Von den 426 474 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger haben rund 308 000 Wahlberechtigte gewählt – was eine Wahlbeteiligung von 72,2 Prozent bedeutet und einen Rekordwert seit 1990 darstellt. „Dieses große Interesse an der Wahl ist eine sehr positive Entwicklung“, sagt Wahlleiter Dr. Markus Blocher.
In den ersten vier Stunden lag die Wahlbeteiligung bezogen auf die Urnenwahl bei 25,2 Prozent. Bei der Landtagswahl 2014 lag sie zum gleichen Zeitpunkt nur bei 4,7 Prozent. Zusammen mit der Briefwahl hatten zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten gewählt. Um 14 Uhr überschritt die Gesamtwahlbeteiligung bereits die 60-Prozent-Marke.  
Die Stadtteile Loschwitz/Wachwitz mit 85,2 Prozent und Gönnsdorf/Pappritz mit 83,6 Prozent wiesen die höchsten Wahlbeteiligungen auf. Besonders gering war die Wahlbeteiligung in Prohlis-Süd mit 49,3 Prozent und in Gorbitz-Süd mit 51 Prozent.  

Die Briefwahl spielte bei dieser Landtagswahl eine besondere Rolle: Rund 122 500 Wahlberechtigte hatten einen Antrag auf Briefwahl gestellt – rund 50 000 Anträge mehr als noch im Jahr 2014 zur Landtagswahl. Etwa 96 Prozent der Antragsteller beteiligten sich per Briefwahl an der Wahl. Eine so hohe Briefwahlbeteiligung gab es in Dresden noch nie.

Wahlergebnisse

Die CDU erhielt in Dresden 82 032 der Listenstimmen, das sind 26,8 Prozent. Im Vergleich zur Landtagswahl 2014 ergibt sich ein Verlust von 7,5 Prozentpunkten. Auch DIE LINKE musste ähnlich hohe Verluste hinnehmen. Sie erhielt mit 34 726 Stimmen oder 11,4 Prozent. Das waren 7,6 Prozentpunkte weniger Zuspruch. Weniger hohe Verluste hatte die SPD. Sie erhielt 25 970 Stimmen. Das entspricht 8,5 Prozent und damit 5,2 Prozentpunkte weniger als 2014. Zum zweiten Mal zur Landtagswahl in Sachsen trat die AfD an. In Dresden erhielt sie 63 383 Stimmen, das sind 20,7 Prozent der Stimmen. Das entspricht einem Zuwachs von 12,5 Prozentpunkten. Einen deutlichen Zuwachs kann die Partei GRÜNE mit 51 580 Stimmen verbuchen. Das entspricht einem Stimmenanteil von 16,9 Prozent und sechs Prozentpunkte mehr als zur letzten Landtagswahl. Die FDP erreichte in Dresden 6,5 Prozent (19 839 Stimmen), das sind 2,7 Prozentpunkte mehr als 2014. Die Partei FREIE WÄHLER erhielt in Dresden zu dieser Landtagswahl 2,9 Prozent und damit 1,5 Prozentpunkte mehr als zur letzten Landtagswahl.

Erstmals bei Landtagswahlen seit 1990 erhielten nicht alle die Direktkandidaten der CDU in Dresden die meisten Stimmen. Im Wahlkreis 45 konnten die GRÜNEN ein Direktmandat erwerben.

Ergebnisse in den Wahlkreisen

Das höchste Ergebnis bezüglich der Listenstimmen erzielte die CDU im Wahlkreis 42 mit 30,3 Prozent (2014: 38,1 Prozent). In allen Wahlkreisen erhielt sie mindestens 23 Prozent der Stimmen. Den höchsten Anteil an Direktstimmen erzielte – wie schon 2014 – im Wahlkreis 42 Christian Piwarz mit 32,4 Prozent, gefolgt von Lars Rohwer, der im Wahlkreis 46 kandidierte und 31,0 Prozent erreichte.

Im Wahlkreis 45 konnte DIE LINKE mit 15,2 Prozent ihren höchsten Anteil an Listenstimmen erzielen. Erfolgreichster Direktkandidat der LINKEN war im Wahlkreis 45 André Schollbach mit 18,7 Prozent.

Die SPD erzielte im Wahlkreis 44 mit 9,3 Prozent ihr bestes Ergebnis bezüglich der Listenstimmen. Im Wahlkreis 43 kandidierte Albrecht Pallas. Er erhielt mit 11,6 Prozent das beste Ergebnis.

Die AfD hat im Wahlkreis 42 insgesamt am besten abgeschnitten. Sie erhielt 25,5 Prozent der Listenstimmen und 27,8 Prozent der Direktstimmen. Kandidat war André Wendt.

Für die Partei GRÜNE waren 21,3 Prozent der Listenstimmen im Wahlkreis 41 das beste Ergebnis. Allerdings kandidierte im Wahlkreis 45 der erfolgreichste Bewerber der GRÜNEN. Thomas Löser erhielt 24,1 Prozent der Direktstimmen und konnte sich somit das Direktmandat sichern.

Die FDP erreichte im Wahlkreis 41 mit 9,3 Prozent den höchsten Anteil an Listenstimmen, im Wahlkreis 42 erhielt Andreas Mogwitz 7,5 Prozent der Direktstimmen und war damit der erfolgreichste FDP-Kandidat in Dresden.

Ergebnisse in den Stadtteilen

Während 2014 die CDU noch in fast allen Stadtteilen die meisten Listenstimmen erhielt, war das 2019 nur noch in etwa zwei Dritteln der Stadtteile der Fall. Die Hochburgen der CDU waren Weißig, Loschwitz/Wachwitz, Gönnsdorf/Pappritz sowie Altfranken/Gompitz mit jeweils über 35 Prozent. 2014 lagen hier die Stimmenanteile noch bei über 45 Prozent. Besonders geringe Stimmenanteile verzeichnete die CDU in den Stadtteilen Äußere Neustadt sowie Leipziger Vorstadt. In allen Stadtteilen musste die CDU Stimmenanteilverluste hinnehmen.

Auch DIE LINKE hatte in allen Stadtteilen geringere Stimmenanteile als 2014. In der Leipziger Vorstadt als auch der Äußeren Neustadt war der Zuspruch mit 21,4 und 19,7 Prozent am höchsten. In Langebrück/Schönborn war er dagegen mit 5,6 Prozent am geringsten. Besonders groß waren die Stimmenverluste in Prohlis-Süd, Gorbitz-Süd sowie Gorbitz-Ost.

Die SPD erreichte wie in den vorangegangenen Wahlen ein über die Stadt relativ gleichmäßig verteiltes Ergebnis, jedoch auf einem geringeren Niveau. Den höchsten Wert erreichte die SPD erneut in Plauen mit 11,1 Prozent, den niedrigsten Wert von 5,4 Prozent in Schönfeld/Schullwitz. Besonders niedrige Werte erzielte sie ebenso in Gönnsdorf/Pappritz sowie Altfranken/Gompitz mit rund sechs Prozent.

Die AfD erreichte ihre höchsten Stimmenanteile mit über 35 Prozent in Gorbitz-Süd und Prohlis-Süd. In der Äußeren Neustadt konnte sie hingegen keine fünf Prozent erreichen. Die AFD konnte in allen Stadtteilen ihre Stimmenanteile erhöhen, mit Abstand am höchsten war der Zuwachs in Gorbitz-Süd und Prohlis-Süd (über 25 Prozentpunkte), am geringsten in der Äußeren Neustadt (1,7 Prozentpunkte).

Die Partei GRÜNE erreicht in der Äußeren Neustadt mit 43,6 Prozent den höchsten Wert, ebenso schnitt sie in benachbarten Stadtteilen überdurchschnittlich gut ab (27 Prozent und mehr). In Prohlis erhielt sie dagegen nur etwa fünf Prozent der Stimmen. Auch die GRÜNEN konnten in allen Stadtteilen zulegen, am stärksten in der Inneren Altstadt, der Südvorstadt-Ost sowie der Äußeren Neustadt mit jeweils 13 Prozentpunkten, am geringsten in Altfranken/Gompitz, Prohlis und Weixdorf mit etwa zwei Prozentpunkten.

Abgesehen von Niedersedlitz erhöhte sich der Zuspruch für die FDP im Vergleich zur letzten Landtagswahl in allen Stadtteilen. In Langebrück/Schönborn erhöhte sich der Anteil sogar um 16 Prozentpunkte. Hier erzielte die FDP 22 Prozent. Am geringsten war der Zuspruch dagegen in der Äußeren Neustadt mit 2,6 Prozent.

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