Trotz Corona startet das Barockschloss Rammenau die Planungen zum 300. Jubiläumsjahr.
Während die Vögel längst zwitschern, muss die kulturelle Hoffnung mal eben kurz pausieren. Doch so still und starr der See m Park von Schloss Rammenau auch ruht, so lebhaft wird derzeit trotz Corona für das Jubiläum eines der am besten erhaltenen barocken Landschlösser Sachsens geplant.
Vor 300 Jahren wurde der Grundstein für die schöne Landbarockanlage gelegt. Viele Vorträge, Führungen und Konzerte, wie die Aufführung des vierten und sechsten Brandenburgischen Konzerts Johann Sebastian Bachs, sollen im Jubiläumsmonat würdig an die wechselvolle Geschichte des Hauses erinnern. Bis dahin könnte, so die noch verbliebene Hoffnung, Kultur im kleinen Rahmen wieder möglich
sein.
Über Umwege zum Prachtbau
Vor knapp 300 Jahren, im Juni 1721, wurde der Grundstein für das heutige Schlossgebäude gelegt. Vier Jahre zuvor hatte Ernst Ferdinand von Knoch, ein Kammerherr bei August dem Starken, das Rittergut Rammenau erworben. Überliefert ist, dass der Architekt Johann Christoph Knöffel die Planung übernahm. Die zu dieser Zeit sehr hohen Baukosten trieben von Knoch allerdings im Jahr 1744 in den Konkurs, er verlor seinen Adelstitel und noch viel mehr. Später wechselte das Schloss noch häufiger den Besitzer. Anfang der 1990er übernahm dann endlich der Freistaat Sachsen die gesamte Anlage.
Für den 20. Juni ist eine neue Grundsteinlegung symbolischer Art geplant. Auf dem Jubiläumsprogramm stehen u.a. Vorträge zum Schloss, seiner Geschichte und dem Park. Zu den Referenten gehört auch Hans-Henning von Kleist, Betreiber einer Leinenmanufaktur in der Oberlausitz und ein Nachfahre des früheren Schlossbesitzers Friedrich von Kleist. 2021 soll es, wie 2020, „kleine Markttage für Leinen- und Naturprodukte“ als Ersatz für die Leinentage geben. 25 Manufakturen aus Deutschland, Polen und Tschechien sind mit Mode aus Leinen, Filz und Leder ab Ende August zu Gast im Meierhof der Schlosses.
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