Sicherer Schulweg zu Fuß: So machen Sie Ihr Kind fit dafür

Ordnungsamt kontrolliert Schulwege
Im Mai kontrollierte das Ordnungsamt Schulwege in Dresden. // Foto: ADAC/S. Aumiller

Straßenverkehr ist Stress, besonders für Grundschulkinder, die alles andere im Kopf haben als Autos oder Ampeln.

Die Einschulung ist für Kinder ein ganz besonderer Tag, markiert dieser doch den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Die Abc-Schützen sehen sich infolge dieses wichtigen Schritts mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Deshalb müssen sich Eltern Zeit nehmen, ihre Kinder mit den Gefahren auf dem täglichen Schulweg vertraut zu machen.

Die wichtigsten Tipps.

  • Schulanfänger sind schnell überfordert
  • Schulweg so früh wie möglich und zur normalen Schulzeit üben
  • Verkehrshelfer geben den Kindern mehr Sicherheit auf dem Schulweg

Mit der Einschulung beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Eltern sollten rechtzeitig vor dem ersten Schultag den Weg zur Schule mit ihren Kindern üben. Dabei sind Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen erforderlich.

Darum haben es Grundschüler schwer

Schulanfänger sind aufgrund ihres Entwicklungsstandes den komplexen Situationen des Straßenverkehrs nicht gewachsen und schnell überfordert.

  • Aufgrund ihrer geringen Körpergröße fehlt ihnen vielfach der nötige Überblick, und sie werden leicht übersehen.
  • Wegen ihrer kurzen Beine benötigen sie mehr Schritte und brauchen somit länger zum Überqueren einer Fahrbahn.
  • Kinder sind noch sehr ichbezogen: Sie denken, wenn ich das Auto sehe, dann sieht es auch mich.
  • Kinder lassen sich stark ablenken und sind spontan, wodurch Gefahren heraufbeschworen werden.
  • Kinder haben aber auch eine „lange Leitung“: Für das Reagieren in einer nicht zu schwierigen Situation benötigen sie die 2,5- bis 3-fache Zeit eines Erwachsenen.
  • Kinder können erst in einem Alter von 10 Jahren rechts und links unterscheiden.

Kinder sehen und hören anders als Erwachsene

  • Ihr Gesichtsfeld ist deutlich eingeschränkt, was besonders dazu führt, dass sie seitlich nahende Gefahren nicht so wie Erwachsene „aus den Augenwinkeln“ erkennen können.
  • Geräusche können noch nicht sicher unterschieden werden. Und die Richtung zu bestimmen, aus der ein Geräusch kommt, ist gänzlich unmöglich.
  • Kinder sind benachteiligt, wenn es darum geht, aus dem „Geräuschsalat“ wichtige, manchmal sogar lebenswichtige Geräusche herauszufiltern.
  • Wegen dieser Verhaltensweisen sind Kinder für die anderen Verkehrsteilnehmer unberechenbar.

So kommen Schüler sicher an

Das Wichtigste zuerst: Üben Sie den Schulweg so früh wie möglich. Und zwar zur normalen Schulzeit, also nicht an Wochenenden oder während der Ferien. Nur dann herrschen realistische Bedingungen.

  • Gefahrenstellen auf dem Weg ausführlich besprechen.
  • Lieber einen etwas längeren Weg einüben, wenn dadurch Gefahrenstellen vermieden werden können.
  • Kinder am Anfang unbedingt begleiten und später das Verhalten unbemerkt kontrollieren.
  • Nicht ständig ermahnen und keine unnötige Angst vor möglichen Gefahren machen, lieber öfter loben.
  • Rollentausch: Kinder bringen die Eltern zur Schule und erklären selbst die Gefahrenstellen.
  • Walking Bus: Durch das Zufußgehen in die Schule werden die Kinder zu mehr körperlicher Aktivität motiviert, und gleichzeitig wird der Autoverkehr reduziert.

Eltern als Vorbilder

Da Kinder auch in diesem Alter Verhalten und Einstellungen durch Nachahmung lernen, erhält die Vorbildfunktion der Eltern eine besondere Bedeutung. Sie sollten sich dessen stets bewusst sein, denn ein Kind wird nie verstehen, warum sein Vorbild sich nicht an die geforderten Spielregeln hält.

Verkehrslotsen und ehrenamtliche Helfer

Um Kindern mehr Sicherheit auf ihrem täglichen Schulweg zu geben, werden Verkehrshelfer eingesetzt, die mit ihrer gelben Warnkleidung und einer Kelle die Kinder auf ihrem Schulweg begleiten. Sie helfen den Kindern an Gefahrenpunkten und erklären ihnen die Verkehrsregeln. Schüler- und Elternlotsen ermöglichen jüngeren Schülern das sichere Überqueren von Straßen. Die Einsatzstandorte werden von der Polizei oder von der Kommune festgelegt. Busbegleiter gestalten die Busfahrt für jüngere Schüler sicherer und schützen den Busfahrer vor Ablenkung. Sie koordinieren auch das Ein- und Aussteigen.

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