Hohe Energiekosten? Egal!

Hohe Energiekosten? Egal!
In Passivhäusern lebt es sich kostengünstig und gemütlich. // Foto: Pixabay

Im Passivhaus lebt es sich kostengünstig und komfortabel.

Energieeffizienz ist ein Thema, das man von zwei Seiten angehen kann. Die erste wäre das ganz konkret gesparte Geld, das ein Eigentümer eines energieeffizienten Hauses für viel schönere Dinge als die Strom-, Heizöl- oder Gasrechnung aufwenden kann. Die andere sind die geringen Emissionen, die ein energieeffizientes Gebäude verursacht, und damit die im Vergleich zu einem herkömmlichen Haus ungleich bessere Klimabilanz.

Wer ein Passivhaus baut oder kauft, schlägt diese beiden Fliegen mit einer Klappe. Passivhäuser heißen „Passivhäuser“, weil es Gebäude fast ohne aktive Heizungs- und Klimatisierungssysteme sind. Dank extrem guter Wärmedämmung und (im besten Fall) einer an den Standort angepassten Bauweise werden in solchen Gebäuden ein großer Teil des Wärmebedarfs nur aus Sonneneinstrahlung und Abwärme von Menschen und technischen Geräten gedeckt. Passivhäuser verbrauchen etwa 75 Prozent weniger Heizenergie als übliche Neubauten und bis zu 90 Prozent weniger als Bestandsgebäude. „Passivhaus“ ist kein Markenname, auch ist die Bauweise nicht durch Patente o. Ä. geschützt. Es handelt sich um ein Baukonzept, das allen offensteht und das jeder entsprechend qualifizierte Architekt umsetzen kann. Ein Passivhaus muss auch nicht aus bestimmten Materialien errichtet werden – den Standard kann man mit Massiv-, Holz- oder Fertigbauweise erreichen, oder einer Kombination dieser Bauarten. Passivhäuser erreichen ihre enorme Energieeinsparung durch eine besonders gute Dämmung der Gebäudehülle, den Einsatz von dreifach verglasten Fenstern sowie durch ausgeklügelte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Bauherren, die die Freiheit haben, die Ausrichtung ihres Hauses an den Lauf der Sonne anpassen zu können, haben einen zusätzlichen Vorteil.

Die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass der größte Teil der ins Haus strömenden Luft durch die ausströmende verbrauchte – aber warme – Luft erwärmt wird. Die Wärme bleibt so im Haus, Feuchtigkeit und Schadstoffe aber verlassen es. Dadurch kommen die Bewohner nicht nur in den Genuss minimaler Energiekosten – sie erleben gleichzeitig auch ein hohes Maß an Wohnkomfort.

Natürlich ist der Bau eines solch anspruchsvollen Gebäudes kein Allerwelts-Unterfangen, das es zum Discountpreis gibt. Die Mehrkosten und der höhere Planungsaufwand, die beim Bau möglicherweise entstehen, werden durch die extrem niedrigen Energiekosten aber schon bald wieder ausgeglichen. Und wer die Passivbauweise mit erneuerbaren Energiequellen verbindet, kann sich im besten Fall sogar komplett unabhängig vom Energiemarkt machen.

(HK)

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