Wer sehen will, wie sich der Klimawandel zeigt, muss in den Waldpark gehen. Seit 2019 sind hier viele Bäume gefällt worden. Nun beginnt die Wiederaufforstung.
Der Waldpark hat an vielen Stellen seinen Wald eingebüßt und nicht einmal die Bezeichnung Park ist mancherorts noch zutreffend. In den letzten beiden Jahren sind hier fast 2.000 Bäume gefällt worden. Trockenheit und Schädlingsbefall hatten ihnen zugesetzt.
Wiederaufforstung auf 0,7 Hektar gestartet
Man muss schon genau hinschauen, um die Minikiefern auf der eingezäunten Fläche zu sehen. Immerhin: Auf der kahlen Fläche wächst wieder Grün. 300 Bäumchen kamen allein am ersten Tag der Wiederaufforstung (25. März) in den Boden. Insgesamt werden in den kommenden Wochen 10.200 Kiefern, 350 Birken und 150 Traubeneichen gepflanzt.
Das ist auch dringend notwendig, denn in den letzten Jahren fielen im Waldpark rund 2.000 Bäume der Kettensäge zum Opfer. Sommerhitze, Wassermangel und Borkenkäfer hatten ihnen zu sehr zugesetzt. Betroffen waren nicht nur die Kiefern, die den Hauptteil des Baumbestandes ausmachen, sondern auch Eichen, Buchen und Robinien. Und die Situation wird nicht besser: „Ohne grundlegende Verbesserung der Wassersituation, insbesondere in den tieferen Bodenschichten, sind weitere Ausfälle bei Herz- und Pfahlwurzlern sehr wahrscheinlich“, befürchtet Jörg Lange vom Amt für Stadtgrün.
Warum werden Kiefern durch Kiefer ersetzt?
Warum nun im Waldpark ausgerechnet die klimagestressten Kiefern durch Kiefern ersetzt werden, begründet Jörg Lange so: „Die Kiefer ist eine heimische Baumart, die sehr trockenheitsresistent ist und auf mageren Böden gut zurecht kommt. Darüber hinaus soll die Kiefer auch aus denkmalpflegerischen Gründen nicht vollständig aus dem Waldpark Blasewitz verschwinden“. Außerdem sei das Absterben der Kiefern nicht zwingend auf den Wassermangel zurückzuführen. Dieser begünstigt nur die Hauptursache, nämlich den Käferbefall. „Die Käferthematik spielt jedoch für die jüngeren Kiefern keine Rolle, da nur ältere Bäume mit entsprechender Größe befallen werden.“
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