Beziehungen scheitern nur zu oft an mangelnder Kommunikation. Werden keine gemeinsamen Regeln aufgestellt, damit sich beide Partner aufeinander einstellen können, kann die Beziehung häufig nicht nachhaltig gestärkt werden. Dabei sind Regeln enorm wichtig – in allen Bereichen des Lebens. Nicht umsonst lernt man zum Beispiel bereits in der Fahrschule Regeln für das Verhalten im Straßenverkehr, da auch hier das Miteinander unbedingt stimmen muss. Die Beziehungscoaches Eva und Christoph Golisch gehen sogar so weit, zu sagen, dass eine Art Führerschein auch für Beziehungen wichtig wäre. Aus diesem Antrieb heraus haben sie einen Onlinekurs kreiert, mit dem genau das möglich ist.
Eva Golisch arbeitet bereits seit mehr als 20 Jahren in der Persönlichkeitsentwicklung und absolvierte Ausbildungen im Bereich systemische Familienarbeit und Seelenkommunikation, Christoph Golisch hat Abschlüsse im Bereich Kommunikation, Genuss und Achtsamkeit sowie als Impulscoach. Gemeinsam coachen sie mit ihrem Programm „BeziehungsWEISE“ Paare, die an ihrer Beziehung arbeiten möchten. Die beiden sind seit 1997 ein Paar, bereits seit 2004 verheiratet und hatten selbst auch schon eine schwere Ehekrise, die sie aber gemeinsam überstanden haben.
Was sind die größten Probleme in Beziehungen?
Mitunter das größte Problem in Beziehungen ist die fehlende Kommunikation miteinander. Insbesondere am Anfang, wenn man noch auf rosaroten Wolken schwebt, ist alles schön und unkompliziert. Bestenfalls bleibt dies auch so – was jedoch sehr unwahrscheinlich ist. Umso wichtiger ist es, frühzeitig die Karten offenzulegen und mit dem Partner über alle Wünsche, Vorstellungen und Ziele zu sprechen. Geschieht dies nicht und werden damit mögliche Unstimmigkeiten in Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft nicht aufgedeckt, droht von beiden Seiten tiefe Unsicherheit und daraus resultierend große Unzufriedenheit. Im Worst-Case-Szenario machen die Partner einander dann sogar Vorwürfe, ohne dass das Gegenüber versteht, woher diese kommen. So wird eine ungesunde Beziehung aufgebaut, die über kurz oder lang zur Trennung führt.
Andere Paare hingegen haben über bestimmte Wünsche gesprochen und festgestellt, dass der Partner diese jedoch nicht teilt. Statt Kompromisse zu finden, versuchen nun beide Partner den jeweils anderen zu verändern und passend „hinzubiegen“. Meist ist dies jedoch ein Ding der Unmöglichkeit und führt zu enormen Spannungen. Das Nehmen und Geben fehlt, ebenso wie das Schätzen der guten Seiten des jeweils anderen, da jeder sich aus Frust mehr und mehr (bis hin zu gänzlich) auf die negativen Eigenschaften des Partners konzentriert.
Wie können diese Probleme gelöst werden?
Manchmal fällt es Paaren schwer zu beurteilen, worin das eigentliche Problem tatsächlich liegt. Dabei ist es eigentlich nicht kompliziert, das herauszufinden – es muss lediglich offen und ehrlich miteinander gesprochen werden. Möchte man die Beziehung aufrechterhalten, lohnt es sich in die Beziehung zu investieren und sie zu stärken. Gemeinsam können die Partner herausfinden, was sich der jeweils Andere wünscht und beide können darauf eingehen. Hierbei sollte es natürlich ein Geben und Nehmen sein, einseitiges Geben oder Nehmen bringt der Partnerschaft nichts.
Damit die möglicherweise verloren gegangene Nähe wiederhergestellt werden kann, können Paare gemeinsam neue Hobbys finden oder etwas unternehmen, was bereits in der Vergangenheit für Begeisterung sorgte. Ein Tanzkurs für Tänze wie Salsa oder Bachata könnte beispielsweise verborgene Leidenschaft wieder hochkochen lassen.
Auf diese Weise wird auch verhindert, dass es zu „schnellen Abenteuern“ mit anderen kommt, nur um sich selbst wieder besser zu fühlen. Denn was ist schon besser, als mit dem eigenen Partner, den man in- und auswendig kennt und dem man vollkommen vertraut, neue, spannende Erfahrungen zu sammeln?
Nur wenn man sich selbst wieder bewusst aus der Krise herausarbeitet und sich sowie auch den Partner neu kennenlernt, erkennt man, wie wertvoll die Beziehung oder Ehe eigentlich ist. Dabei muss man auch auf nichts verzichten, sondern das tun, was beiden Partnern gut tut und gefällt.
Wie könnte ein „Beziehungsführerschein“ hier zusätzlich helfen?
Wie bei einem KFZ-Führerschein könnte ein „Beziehungsführerschein“ dazu dienen, zu lernen, was in Beziehungen wirklich wichtig ist und welche Regeln beachtet werden müssen. Dazu könnten die Grundregeln der Kommunikation sowie auch das gemeinsame Definieren von Zielen, die Kompromissfindung oder gegenseitige Akzeptanz gehören. Ganz grundsätzlich sollte bei beiden Partnern ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie sie mit dem jeweils anderen umgehen sollten und sich dennoch nicht selbst verbiegen müssen. Auf diese Weise kann Konfliktpotential verringert und stattdessen eine gesunde Beziehung aufgebaut werden.
Fazit
In Beziehungen sollten stets die jeweils eigenen und die gemeinsamen Bedürfnisse und Träume erfüllt werden, damit die Beziehung nachhaltig gestärkt wird. Andernfalls kann eine Beziehung, an der nicht gearbeitet wird, schnell zerbrechen – das ist es nicht wert. Daher gilt: wertschätzende Kommunikation, miteinander abgestimmte Bedürfnisse und Sich-aufeinander-Einlassen sind das A und O einer gesunden Beziehung. Gäbe es einen „Beziehungsführerschein“, würden die Paare in der Vorbereitung darauf lernen, miteinander richtig zu kommunizieren, zuzuhören und die Wünsche des Partners wahrzunehmen. Sie würden ihre Beziehung gemeinsam aktiv gestalten und eine glückliche, erfüllte Partnerschaft leben. Und das ist es doch, was wir letztendlich alle in einer Paarbeziehung finden möchten.
Über die Autoren Eva und Christoph Golisch:
Eva & Christoph Golisch sind bereits seit langer Zeit unabhängig voneinander in der Persönlichkeitsentwicklung als Coaches und Trainer tätig. Die beiden sind seit 1997 ein Paar und seit 2004 miteinander verheiratet. Aus einer schweren Identitäts- und Ehekrise gingen sie 2018 gestärkt als Team hervor und unterstützen heute als Paar mit ihrem aktuellen Programm „Beziehungs-WEISE“ Paare, die aus ihrer eingefahrenen Partnerschaft eine außergewöhnliche Beziehung kreieren wollen. Sie empfinden einen tiefen Respekt für die Natur, lieben besonders Bergwanderungen in den Tiroler Alpen mit den damit verbundenen körperlichen Grenzerfahrungen, sowie die Ruhe und Weite der schottischen Highlands.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar