Schätze der Offizin Haag-Drugulin werden bewahrt

Sie gilt wegen ihrer besonderen industrie- und technikgeschichtlichen Bedeutung als Kulturdenkmal des Freistaats Sachsen: die Sammlung der bisher in Dresden ansässigen Druckerei und Schriftgießerei „Offizin-Haag-Drugulin“. Jetzt kommt die deutschlandweit einzigartige Sammlung in das Leipziger Museum für Druckkunst.
Regal mit Matritzen und Druckpressen Foto: LfD Sachsen

Sie gilt wegen ihrer besonderen industrie- und technikgeschichtlichen Bedeutung als Kulturdenkmal des Freistaats Sachsen: die Sammlung der bisher in Dresden ansässigen Druckerei und Schriftgießerei „Offizin-Haag-Drugulin“. Jetzt kommt die deutschlandweit einzigartige Sammlung in das Leipziger Museum für Druckkunst.

Um all die historischen Zylinder- und Tiegeldruckmaschinen, Handpressen, Taster, Satzgießmaschinen, Einzelbuchstabenmaschinen, die Aliter-Zurichte-Maschine sowie die vielen historischen Typen-, Bleisatzschriften und Matrizen ins Museum für Druckkunst Leipzig zu überführen, stellt der Freistaat über 81.000 Euro bereit.

Die Sammlung ist ein einzigartiges Dokument für die Entwicklung des Bleisatzdruckverfahrens in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert und umfasst neben den historischen Druckmaschinen Bleisatzschriften unterschiedlichster Formen und Sprachen, darunter auch in Chinesisch, Englisch, Französisch und Holländisch.


Aus der Historie der Offizin Haag-Drugulin

Die 1829 in Leipzig gegründete und seit 1878 unter dem Namen „Offizin W. Drugulin“ firmierende Druckerei gehörte zu den angesehensten Druckereien in Deutschland, vor allem wegen ihres Fundus an orientalischen Schriften. Seit 1891 leitete Johannes Baensch-Drugulin die Firma und führte sie zu Weltruhm. 1928 kam es zum Zusammenschluss mit der Druckerei F.E. Haag zu Haag-Drugulin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb enteignet und als VEB Offizin Haag-Drugulin weitergeführt. Unter künstlerischer Leitung von Horst Erich Wolter, dem Nestor der DDR-Buchkunst, wurden Drucke der Offizin bei dem wiedereingeführten Wettbewerb „Schönste Bücher“ regelmäßig ausgezeichnet (Quelle: /www.arthistoricum.net).

Nach 1990 wurde die Offizin, damals in der Leipziger Nonnenstraße ansässig, von der Treuhand verkauft. Alle Schriftschätze und die gesamte Buchdrucktechnik übernahm der weltweit renommierten Münchner Typostudio Eckehart SchumacherGeblers. 1994/95 vereinigte er sie mit seinem eigenen Bestand und führte bis zu seinem Tod im Dezember 2022 die Tradition der Druckerei zunächst in Leipzig, ab 1992 in Dresden weiter. In Leipzig, in der Nonnenstraße, gründete SchumacherGeblers 1994 das Museum für Druckkunst, in dem bis heute gearbeitet und experimentiert wird. Und in das nun die wertvollen Objekte aus Dresden zurückkehren. Cpö

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