Sommerfest auf der Lili-Elbe-Straße

Die Johannstadt feiert vom 1. bis 3. September ihre neue Lili-Elbe-Straße mit einem Sommerfest und lädt alle Interessierten ein, dabei zu sein.

Musik und Tanz, eine lange Speisetafel, zahlreiche Workshops – so soll am kommenden Wochenende auf der neuen Straße gefeiert werden. Als ein Höhepunkt des Festaktes darf der Schriftsteller und Filmautor David Ebershoff genannt werden. Mit seinem Roman über Lili Elbe lieferte er die Vorlage für den Oskar-nominierten Film „The danish girl“. Ebershoff wird am ersten Abend des Festwochenendes bei der Filmvorführung dabei sein und anschließend mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

Lili-Elbe-Straße im Mai 2023 eingeweiht

Die Verbindung zwischen Gerok- und Pfeifferhansstraße ist in zwei Bereiche unterteilt: Der verkehrsberuhigte nördliche Teil öffnet sich ab der Hälfte der Straße mit einer Pergola den Besuchern und ist mit breiten Fußwegen, Mosaikverzierungen und vielfältigen Sitzgelegenheiten einem kleinen Park ähnlich. Hier gibt es Wasserspiel und Wasserläufe, viel Pflanzen, Fitness- und Spielgeräte. Auf der südlichen Hälfte in Richtung Gerokstraße gibt es Parkplätze für PKW und Räder. Die Dresdner Lili-Elbe-Straße ist wegen der attraktiven Bauweise und kreativen Konstruktion für den „Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2023“ nominiert.

Lili-Elbe-Straße ist ein Statement

Eine Straße nach Lili Elbe zu nennen ist ein Statement. Denn Lili Elbe gilt als die erste bekannte Transperson. Ursprünglich als Einar Wegener in Kopenhagen geboren, zog er mit seiner Gattin nach Paris, in der Hoffnung auf ein freies Leben und Akzeptanz in der Gesellschaft. Nach diversen Experimenten entschloss er sich zu operativen Eingriffen, die in Dresden von Prof. Warnekros durchgeführt wurden. In der ehemaligen Dresdner Frauenklinik unterzog sich Lili Elbe 1930 den weltweit ersten Umwandlungsoperationen. In Reminiszenz an die Elbestadt entschied sie sich bei der Namensänderung für „Elbe“ als Familiennamen. Auf dem Trinitatisfriedhof liegt sie heute (wieder) begraben. Ihr Grab war abgelaufen und eingeebnet, die Wiedereinrichtung wurde 2016 im Zuge des Kinofilms „The danish girl“ von der Filmproduktionsfirma in Hollywood finanziert.

Ein Video erzählt hier die Geschichte der Lili-Elbe-Straße