Dresdner Suchtbericht: Alkohol, Drogencocktails und Mediensucht alarmierend

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Symbolfoto: pixabay

Dresdens neuer Suchtbericht liegt vor: Alkohol bleibt Droge Nummer 1 und Abwasseranalysen zeigen einen ansteigenden Konsum der illegalen Stimulanzien Crystal, Ecstasy, Kokain und Amphetamin (Speed) an.

„An Suchtprävention und Suchthilfe darf nicht gespart werden. Vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass der Konsum von Mischdrogen und der Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen steigen. Auch die Auswirkungen der Freigabe von Cannabis auf das Suchthilfesystem sind noch nicht abschätzbar. “ Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Dresdner Suchtbericht 2023.

Drogenkonsum im Abwasser sichtbar

Alkohol ist und bleibt mit Abstand die häufigste Droge, die die Dresdner zu sich nehmen. Fast die Hälfte aller Menschen, die 2022 eine Suchtberatungsstelle aufsuchten, kamen aufgrund von Problemen mit Alkohol (47 Prozent). Die Krankenhauseinlieferungen wegen Substanzkonsum gingen sogar in 71 Prozent der Fälle (Vorjahr 73 Prozent) auf Alkohol zurück.

Drogencocktails immer „beliebter“

Wenn von multiplem Substanzkonsum oder Polytoxikomanie die Rede ist, dann handelt es sich um Mischdrogen, die zeitgleich konsumiert werden. Diese Art des Drogenkonsums nimmt zu, das zeigen auch Abwasseranalysen aus dem Klärwerk Dresden. Crystal, Ecstasy, Kokain und Amphetamin (Speed) werden hier in immer nachgewiesen. Bei Krankenhausaufenthalten war Mischdrogen-Konsum der zweithäufigste Aufnahmegrund.

Medienkonsum steigt an

Der exzessive Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen nimmt ebenfalls stetig zu. Sogenannte Soziale Medien (Smartphone, Tablet, Computer) sowie Computerspiele bestimmen zu oft deren Tagesablauf. Dementsprechend steigt die Beratungsnachfrage seit mehr als zehn Jahren an. So wurden 2022 in Dresdner Suchtberatungsstellen 158 Beratungen und damit dreieinhalb Mal so viele wie 2011 (43 Fälle) registriert.

Mehr Kontrollen, mehr Drogenfunde

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Cannabis nahmen letztes Jahr um fünf Prozent zu. Die Sicherstellungsmenge von Haschisch steigerte sich enorm (plus 244,8 Prozent), genauso wie die Sicherstellungsmengen von Tabak-Haschisch-Marihuana-Gemischen (plus 139 Prozent). Auch Crystal wurde deutlich mehr beschlagnahmt als 2021, hier steht ein Plus von 60 Prozent zu Buche.



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