Mit Blick auf die Klimakrise und das Vordringen von Zivilisationskrankheiten, die den modernen Menschen im Klammergriff halten, sind wir sowohl in Gesundheitsfragen sensibler geworden als auch gegenüber den ökologischen Folgen der Globalisierung. Das sogenannte Superfood, beispielsweise Hanfsamen, liefert auf beide Problemfelder eine viele Konsumenten überzeugende Antwort. Dies dürfte die Ursache dafür sein, dass Hanfsamen-Superfood in bestimmten Kreisen buchstäblich in aller Munde sind, zumal sämtliche Hanfprodukte scheinbar eh seit einiger Zeit eine große Renaissance erleben. Doch wie gesund sind sie nun wirklich?
Beispiel Superfood Hanfsamen
In der Botanik werden Hanfsamen als Achänen klassifiziert, weil sie einsamige Schließfrüchte von Nüssen mit eng verwobener Fruchtwand und Samenschale sind. Im Supermarkt finden sich die Produkte bei den Samen oder Kernen. Einige der Kunden bevorzugen eher die breitere Auswahl im Online-Handel. Bei solchen Fachhändlern findet man meistens eine reiche Auswahl an Cannabis-Samen vor.
Mittel zur Diät und eine echte Unterstützung für Sportler
Sportler schätzen Superfood-Kraftpakete als reichhaltige Proteinquelle. Darüber hinaus liefern ihnen diese viele Mineralien und Vitamine. Der Calcium-Magnesium-Komplex unseres Beispiel-Superfood, den Hanfsamen, hilft Sportlern bei der Anspannung und der Entspannung ihrer Muskeln und beugt wohl sogar der Krampfbildung vor, während die verzweigtkettigen Aminosäuren die Regeneration fördern.
Sportler haben Superfood schon lange für sich entdeckt. Bildquelle: pexels via pixabay
Zum Abnehmen eignen sich Hanfsamen ebenfalls recht gut, weil sie den Hunger schnell und nachhaltig stillen. Hier empfiehlt es sich, sie ungeschält zu verkosten, um von ihren Ballaststoffen zu profitieren. Hanfsamen haben eine beeindruckende Quellwirkung. Unter dem Einfluss von Flüssigkeit können sie auf das 100-Fache ihrer Größe im Magen aufquellen und für ein anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen.
Qualitätscheck
Hanfsamen haben eine ovale Form sowie eine Länge zwischen 3 und 4 mm. Die Farbe kann variieren, wobei grünliche, gräuliche und bräunliche Grundtöne vorherrschen. Manche Exemplare weisen ein leichtes Tigermuster mit einer entsprechenden Streifenbildung auf. Gesunde Hanfsamen lassen sich an ihrer Farbe und der Härte ihrer Schale erkennen.
Während unreife Hanfsamen von einem ausgeprägten Grün durchzogen sind, deren Schale leicht zerbricht, sind reife und gesunde Körner eher gräulich und bräunlich und ihre Schale widersteht einem leichten Fingerdruck. Der Geschmack wird meist als ölig und nussig beschrieben, wobei manche von grasigen Nuancen zu berichten wissen. Vielen erinnert der Geschmack an Sonnenblumenkernen und Leinsamen.
Gesundes Nährstoffprofil
Hanfsamen überzeugen durch einen hohen Protein-Anteil zwischen 25 und 35 Prozent, während Kohlenhydrate nur auf 12 Prozent kommen. Den Löwenanteil nehmen Fette ein, sodass 100 g Hanfsamen 625 Kalorien entsprechen. Bei allen drei Makronährstoffen dominieren die als gesund geltenden Vertreter. Während Zucker bei Kohlenhydraten ausschließlich in Spuren vorkommt, überwiegen bei den Lipiden die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Außerdem sind die Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren im Idealverhältnis von 3,75:1 enthalten (zum Vergleich: Sonnenblumenöl 80:1).
Bei den Proteinen enthalten Hanfsamen sämtliche neun essentiellen Fettsäuren sowie die verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin, die für den Muskelaufbau und die Reparatur von Muskeln wertvolle Dienste leisten. Weiterhin sind die Vitamine A bis E in den Achänen enthalten, was eine Ursache für ihre entzündungshemmende und antioxidative Wirkung ist. Ausgeprägt ist das Vorkommen der Vitamine B und E.
Vitamin B benötigen wir für die Bildung von Blutzellen und Hormonen, den Energiestoffwechsel und den Aufbau der Nervenhüllen. Vitamin E ist wiederum ein wichtiger Radikalenfänger mit einer wichtigen Funktion für das Immunsystem sowie den Schutz von Zellen und Gefäßen. Darüber hinaus fördern die E-Vitamine die Bildung von Gewebemediatoren, die Entzündungsreaktionen und Blutgerinnung modulieren.
Ähnlich wie Hanfsamen sind auch Chiasamen eines der Superfoods, welche aber meist in Mittel- und Südamerika angebaut werden und daher eine deutlich schlechtere Ökobilanz als Hanfsamen (Anbau in Europa) haben. Bildquelle: Valeria Lu via pixabay
Abschließend enthalten Hanfsamen ein breites Spektrum an Mineralien, wobei sich Konsumenten über die Mineralstoffe Zink, Schwefel, Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium freuen können.
Gut für unsere Gesundheit
Bei Hanfsamen werden zunächst starke Effekte bei der Herzgesundheit vermutet. So können Hanfsamen zur Senkung des Blutdrucks, Blutzuckerspiegels, Cholesterinspiegels sowie des Blutfettspiegels beitragen und die Produktion von Blutzellen fördern. Angenommen wird eine Reduktion typischer Herzerkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Einem weiteren Krankheitskomplex, der seine Ursache in Entzündungsprozessen hat, soll ebenfalls vorgebeugt werden.
Auf diese Weise kann die enthaltene Gamma-Linolensäure die Ausschüttung entzündungsfördernder Stoffe im Körper verhindern sowie das Gewebshormon Prostaglandin bilden, das Entzündungsreaktionen im Körper steuert. Dies trägt dazu bei, das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, Arthritis, Multiple Sklerose und Krebs zu senken.
Das ebenfalls vorkommende Chlorophyll hilft dem Körper bei der Ausschwemmung von Giftstoffen, während die Carotinoide und andere Antioxidantien die Zellen schützen, den Erhalt der Sehkraft fördern und das Hautbild verbessern.
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