In Dresden erinnern jetzt 37 weitere Stolpersteine an Schicksale in der NS-Zeit. Erstmals gibt es jetzt auch eine „Stolperschwelle“.
Die quadratischen goldenen Stolpersteine sind im gesamten Stadtgebiet zu finden. 371 an 161 verschiedenen Orten sind es insgesamt.
Die jüngsten wurde am vergangenen Freitag (8. März) verlegt, 37 Stück an zwölf Orten. Vor dem Volkshaus am Laubegaster Ufer gedenken gleich zwölf Stolpersteine an die Sinti-Familie Blum. Die Familie, die ein fahrendes Marionettentheater betrieb, wohnte von 1934 bis 1938 dort.
Erste Stolperschwelle in Dresden
Mit der ersten „Stolperschwelle“ gibt es jetzt noch eine völlig neue Art des Gedenkens. Diese 60 Zentimeter lange Schwelle erinnert am Alten Leipziger Bahnhof an die mehreren hundert Jüdinnen und Juden, die von hier aus 1942 und 1943 ins Ghetto Riga und ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert worden waren.
Was sind Stolpersteine?
Stolpersteine bringen die Namen der Opfer der NS-Diktatur an den Ort zurück, an dem sie gelebt haben. Der Initiator der Idee, Gunter Demnig (76), hat mittlerweile über 100.000 solcher Erinnerungsquader in ganz Europa verlegt. Sie erinnern an das Schicksal von Jüdinnen und Juden, aber auch an Antifaschisten, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Euthanasie-Opfer sowie an Sinti und Roma. Den ersten Stolperstein verlegte Demnig 1996 in Berlin, damals noch als „nicht genehmigte Aktion“. In Dresden kümmert sich der Verein Stolpersteine für Dresden e.V. um die Verlegung.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar