Ab Karfreitag (29. März) hat das Schillerhäuschen auf der Schillerstraße 19 in Loschwitz wieder geöffnet. Das mit 22 Quadratmetern kleinste Museum der Stadt Dresden ist das einzige, das ehrenamtlich betreut wird.
Friedrich Schiller verbrachte hier auf Einladung seines Freundes und Förderers Christian Gottfried Körner ab 1785 zwei Jahre. In dem winzigen Weinberghäuschen Körners vollendete der große deutsche Dichter seine Ode „An die Freude“, schrieb hier „Don Carlos“, „Geisterseher“ und „Philosophische Briefe“. Seit 1855 erinnert eine Tafel an Schillers Aufenthalt in dem kleinen Häuschen im Weinberg.
Wechselvolle Geschichte
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entstand im Pavillon eine Gedenkstätte, die im 20. Jahrhundert nur wenig Veränderung erfuhr. 1986 wurde das Gebäude zwar teilweise rekonstruiert worden, doch nach dem Jahr 2000 war es immer mehr vom Verfall bedroht. 2002 wurde es geschlossen, da öffentliche Gelder für die umfassende Erneuerung fehlten.
2005 ließ die Stadt das Weinberghäuschen als Schillergedenkstätte neu gestalten und als kleinstes städtisches Museum Dresdens wiedereröffnen. Seit 2015 hat das Stadtbezirksamt Loschwitz die Organisation der ehrenamtlichen Arbeit übernommen und ist Ansprechpartner für Führungen. Und seit 2017 sorgt der Schiller und Körner in Dresden e.V. dafür, dass das denkmalgeschützte Gebäude erhalten bleibt, gepflegt und von Ostern bis Oktober mit Leben erfüllt wird.
Saisonstart mit Vortrag
Bereits einen Tag vor Saisonstart lädt der Verein am 28. März ab 18 Uhr zu einem Vortrag ins Stadtbezirksamt Loschwitz auf der Grundstraße 3 ein. Es geht um „Rudolstadt – Schillers heimliche Geliebte“, Referent ist Christian Hofmann, Leiter des Schillerhaus Rudolstadt, der sich eingehend mit Schillers Rudolstädter Zeit beschäftigt hat. In der kleinen Thüringer Residenzstadt Rudolstadt erfüllten sich für Friedrich Schiller zwei Lebensträume. Hier fand nicht nur die erste Begegnung mit Goethe statt, hier fand er auch sein Eheglück.
Der eintrittsfreie Vortrag zeichnet bildreich und mit vielen Originalzitaten Schillers Weg von der Karlsschule in Stuttgart über Mannheim nach Bauerbach in Thüringen nach und geht dabei auch auf die Stationen Leipzig und Dresden ein, bevor Schiller in Thüringen sesshaft wird.
Schillerhaus Dresden, Schillerstraße 19, geöffnet vom 29. März bis 31. Oktober 2024 jeden Samstag,
Sonntag und an Feiertagen von 10 Uhr bis 17 Uhr, www.schillerhaeuschen-dresden.de
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