Die Kriminalstatistik 2023 hat sich auf Vor-Coronazeiten eingependelt. Deutlich angestiegen sind Straf-
taten gegen das Aufenthalts- und Asylgesetz.
Von den insgesamt 51.821 Straftaten (darunter sind auch 4.382 unerlaubte Einreisen), die im vergangenen Jahr in Dresden angezeigt wurden, konnten 29.349 aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote stieg damit auf 56,6 Prozent. Drei Viertel der ermittelten 19.680 Tatverdächtigen sind männlich. Der Anteil jugendlicher Täter stieg auf 10,9 Prozent, der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 32,5 Prozent.
Ausgewählte Bereiche
Die Gewaltkriminalität nahm im Vergleich zu 2022 zu, die Zahl der Fälle lag bei 1.87. Über 77 Prozent aller Gewaltdelikte wurden aufgeklärt und 1.521 Verdächtige (darunter 682 Nichtdeutsche) gefasst. Bei zwei Dritteln aller Straftaten ging es um gefährliche und schwere Körperverletzungen. Dazu gehören auch die 15 Mord- und Totschlagdelikte. Im Jahr zuvor lag diese Zahl mit 26 deutlich höher.
Spürbar angestiegen sind Raubstraftaten, vor allem solche, die von Kindern und Jugendlichen gegenüber Gleichaltrigen begangen wurden. Auf dieses Phänomen, das im Herbst 2022 begann, reagierte die Dresdner Polizei mit der Einrichtung ihrer Soko Iuventus.
Eigentumskriminalität, auch bekannt als Diebstahl, machte im letzten Jahr mit 39,5 Prozent den größten Posten aller erfasster Straftaten in Dresden aus. 20.462 Diebstahlsdelikte wurden registriert, fast zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Darunter waren 5.302 Ladendiebstähle, 4.031 Rad- und 225 Autodiebstähle.
Rauschgiftkriminalität spielte sich auf einem ähnlichen Niveau wie 2022 ab: 1.892 Fälle und zwei Drogentote flossen in die Statistik ein. Schwerpunkt der Drogenkriminalität bildeten wieder Prager Straße sowie der Wiener Platz. „Seit Einrichtung der Präsenz- und Ermittlungsgruppe Innenstadt im September 2023 bestreifen nahezu täglich zwei bis vier Polizisten den Bereich“, sagt Polizeipräsident Lutz Rodig.
Die Anzahl der Betrugsdelikte sank um 935 Fälle beziehungsweise 12,1 Prozent auf 6.783 Straftaten. Aufgeklärt wurden davon fast drei Viertel. Insgesamt konnten 3.970 Tatverdächtige ermittelt werden, davon waren 34,2 Prozent Nichtdeutsche. Zu den Betrugsdelikten zählen alle Fälle von Phishing, Enkeltrick, Skimming und Gutscheinkarten-Betrug, wovon vor allem Senioren betroffen sind.
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