Das neue Orang-Utan-Haus im Dresdner Zoo wird voraussichtlich im Juni öffnen. Die ersten Bewohner nehmen es in diesen Tagen schon in Besitz. Glattottern und die Riesenschildkröten fühlen sich offenbar schon recht wohl.
Das Glattotter-Pärchen zog am 26. April in die knapp 145 m² große Innenanlage im neuen Orang-Utan-Haus ein. Die beiden zweijährigen Tiere stammen aus dem französischen Parc Zoologique de La Flèche und dem Planète Sauvage in der Nähe von Nantes. Während Glattotter-Männchen Ravi direkt aus der Transportbox in sein Absperrgehege lief, brauchte Weibchen Diyala nach der knapp 30-stündigen Anreise zunächst etwas Ruhe. Doch schon nach kurzer Zeit erklangen laute Kontaktrufe durch das bis dato leere Orang-Utan-Haus. Inzwischen haben sich die tagaktiven Tiere kennen- und offenbar auch mögen gelernt.
„Die Tiere haben sich sofort abgeleckt und aneinander gerieben“, beschreibt Senior Kurator Matthias Hendel das erste Aufeinandertreffen. Seitdem sind die beiden unzertrennlich und erkundeten gleich am nächsten Tag auch die komplette Innenanlage mit dem 1,30 m tiefen Schwimmbecken gemeinsam. Auch hier zeigte sich Diyala etwas zögerlicher und vorsichtiger. Während Ravi sofort das Wasser für sich entdeckte, benötigte das Otterweibchen etwas „Überredungskunst“ von ihrem Partner.
Die Schwimmkünste der Beiden können die Besucher schon bald durch eine große Glasscheibe beobachten. Wie Matthias Hendel erklärt, war bei der Gestaltung der Anlage wichtig, einen ausreichend langen Weg zwischen Badebecken und Schlafbox zu schaffen, damit das Fell der Tiere wieder trocknen kann. Den Glattottern stehen daher auch Sand und Einstreu zur Verfügung, um sich darin zu wälzen, was ebenfalls der Felltrocknung dient.
Mit den geschlechtsreifen Tieren möchte der Zoo Dresden nun natürlich auch in die Zucht der attraktiven
Glattotter starten. Die Zeichen dafür stehen gut, da die beiden bereits eine sehr enge Bindung aufgebaut
haben. „Er hat ihr sogar schon Fisch gebracht“, schmunzelt Hendel.
Nach 60 Tagen Tragzeit bringt das Weibchen in der Regel zwei bis fünf Jungtiere zur Welt. Die noch nackten und blinden Jungtiere werden in der Wurfbox gesäugt und mit ca. 130 Tagen entwöhnt.
Riesenschildkröten Hugo II, III und IV sind auch angekommen
Die zweiten Mieter, die bereits im Orang-Utan-Haus einzogen, waren am 30. April die drei Riesenschildkröten Hugo II, III und IV. Mit Traktor und im offenen Container wurden die drei Schwergewichte über die zukünftige Schildkröten-Außenanlage ans Haus gefahren. Die letzten Meter ins Innengehege legten sie allein zurück. Als Lockmittel lagen frische Spitzahornzweige bereit. Doch die Hugos ließen diese erst einmal links liegen, liefen zielgerichtet in ihr neues Heim und erkundeten jeden Winkel. Derzeit wird die neue Außenanlage für die Hugos gestaltet. Dazu gehören die Anlagenbegrenzung, das Badebecken, Bepflanzung und Rasenbegrünung.
Eingewöhnung für die Menschenaffen
Jetzt Anfang Mai heißt es auch für die ersten Orang Utans (symbolisch) Koffer packen. Ihre neue Wohnung ist bereits mit einer großen Auswahl an Seilen, Schaukeln und Netzen in unterschiedlichen Höhen ausgestattet. Auf verschiedenen Ebenen finden sie zahlreiche Hängematten und Nester, die zum Ruhen und Schlafen einladen. Die geräumigen Außenanlagen (früher 270, jetzt 480 Quadratmeter) werden mit Gras, Bambus, Erlen und tropischem Gehölz bepflanzt. Die ersten Orangs, die das neue Heim kennenlernen werden, sind Männchen Toni (32), Weibchen Daisy (32) und Tochter Dalai (8). Die beiden anderen Affendamen Djaka (54) und Djudi (50) folgen Mitte Mai.
Bis zur Eröffnung des Hauses im Juni ziehen noch Binturongs (Marderbären), Tonkinlangur (Schlankaffen) und Netzpythons ein. Die Eröffnung des neuen Hauses ist für Juni geplant. Ein genauer Termin ist noch nicht genannt worden.
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