Mauerzüge und Glasobjekte auf Robotron-Areal ausgebuddelt

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In bis zu vier Metern Tiefe graben die Experten des Landesamtes für Archäologie nach Spuren der Vergangenheit. Bisher wurden 525 sogenannte archäologische Befunde entdeckt. Fotos: LfA Cornelia Rupp

Bevor das Robotron-Areal im Stadtzentrum Dresdens mit Wohnungen bebaut wird, graben Archäologen seit Juni in der Erde nach Spuren der Vergangenheit.

Wo künftig ein neues Wohnviertel mit Tiefgaragen entstehen soll, gräbt sich seit Mitte Juni ein neunköpfiges Team des Landesamtes für Archäologie Sachsen durch die nach 1945 unbebaut gebliebenen Flächen neben dem abgerissenen Robotron-Gebäude.
Bisher legten sie auf dem insgesamt 5.000 Quadratmeter großen Areal verfüllte Keller aus dem 19. Jahrhundert frei. Erst nach der groben Beräumung mittels Bagger können die Archäologen mit der Feinarbeit starten.

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Doch bereits jetzt zeichnet sich ein beeindruckendes Bild von zahlreichen Mauerzügen und Grundstücksgrenzen ab. Auch ältere, in die Erde eingetiefte Kellergruben, die vermutlich aus der Frühneuzeit stammen, wurden gefunden. Außerdem einige Scherben aus dem Hochmittelalter, die belegen, dass die Archäologen hier mit noch älterer Besiedlung rechnen müssen.
Im Moment jedoch bergen die Experten vor allem Porzellan, Glas und Gebrauchskeramik aus dem 18./19. Jahrhundert. Immer wieder finden sie darunter auch vom Feuersturm nach der Bombardierung am 13. Februar 1945 durch die Hitze völlig deformierte Glasobjekte.
Gebuddelt wird noch bis Mitte November. Alle Arbeiten werden sorgsam dokumentiert und fließen in den Grabungsbericht ein.

Zum Tag des Denkmals am 8. September ist die Grabungsstelle von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Zu jeder vollen und halben Stunde werden Führungen angeboten (letzte Führung 14.30 Uhr).

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