
Das Veterinäramt Dresden hat die Allgemeinverfügung vom 1. April 2015 zur Bekämpfung der Varroose aufgehoben. Ist die Gefahr für die Bienen also vorbei?
In Dresden gibt es 696 Imker mit 4.086 Bienenvölkern an 836 Standorten (Stand September 2024). Bisher mussten die Imker ihre Bienen per Verordnung jedes Jahr mit Medikamenten gegen die gefährliche Varroamilbe behandeln. Doch nun gibt es ausreichend biotechnische und züchterische Alternativen, um die Varroose erfolgreich zu bekämpfen und deshalb hat das Veterinäramt die Pflicht zur Behandlung mit zugelassenen Arzneimitteln aufgehoben. Denn es gibt auch andere Möglichkeiten, den Milbenbefall in den Griff zu bekommen. Das kann beispielsweise die Entnahme der Drohnenbrut oder sogar die komplette Brutentnahme sowie das Bannwabenverfahren sein. Das Veterinäramt empfiehlt allen Bienenhaltern und Imkern eine Kombination aus imkerlichen Maßnahmen und Medikamenten wie zum Beispiel Ameisensäue.
Warum die Milben so gefährlich sind
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist derzeit weltweit die größte Bedrohung für die Imkerei und wurde vor rund 25 Jahren durch die Einfuhr von Bienen nach Deutschland eingeschleppt.
Die Milbe befällt primär die Bienenbrut und vermehrt sich dort in der verdeckelten Brutzelle. Das wirkt sich auch auf die ausgewachsene Biene aus und damit auf das gesamte Bienenvolk. Die wachsende Milbenpopulation schwächt das Bienenvolk kontinuierlich. Ohne Gegenmaßnahmen stirbt es. Die Milbe wird durch die Bienen selbst weiterverbreitet. Problematisch ist, dass die Varroose weitere Infektionen durch Viren, Bakterien und Pilze nach sich zieht. Varroose unterliegt aufgrund der inzwischen guten und erfolgreichen Behandlungsmöglichkeiten nicht der tierseuchenrechtlichen Meldepflicht.
Die medikamentöse Behandlung der Bienen erfolgt im Spätsommer und Herbst nach der Honiggewinnung, damit keine Rückstände in das Lebensmittel gelangen. Die Abgabe der Medikamente durch das Veterinäramt war bislang für die Imker kostenlos.
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