
5.000 Besucher pro Tag, mehr als 150.000 in vier Wochen: Ab Mitte Mai ist Sachsen zu Gast im „Carrousel du Louvre“ in Paris
Wie so oft beginnen gute Geschichten mit einem Zufall. In diesem Fall ist es eine Buchlesung bei Thalia in Dresden, als Roland Hess zum ersten Mal auf Lord Michael Anders Cavendish trifft. Man kommt ins Gespräch, ist sich sympathisch, der Abend war toll und der Lord lädt den Dresdner ein halbes Jahr später ins Schloss Versaille und in den Louvre nach Paris ein.
Das alles liegt fünf, vielleicht auch sechs Jahre zurück, so genau weiß Roland Hess das nicht mehr. Was der Dresdner Unternehmer (u.a. TopMagazin, Messe “Weitsicht“, Canapémanufaktur) genau weiß: Vom 13. Mai bis 12. Juni wird sich Sachsen im Rahmen des „Festival der kulturellen Vielfalt“ unter Schirmherrschaft der französischen Nationalkommission der UNESCO als erste deutsche Region überhaupt im Pariser Carrousel du Louvre präsentieren. Hess hat den Deal eingefädelt.
Riesige Fotos von Sachsen und ein Pop-up Store
Das Carrousel du Louvre ist eine unterirdische Shopping- und Kulturmeile, die täglich von etwa 5.000 Menschen besucht wird. Macht in vier Wochen 150.000 Besucher und die können von Mitte Mai bis Mitte Juni sehen, was Sachsen zu bieten hat. Ein Projekt, das bisher unter anderem von Indonesien oder auch Rom genutzt wurde, nie aber von einer Region aus Deutschland. „Für uns ist es ein großartiges Projekt“, schwärmt Corinne Miseer, Geschäftsführerin der Dresden Marketing GmbH. Zwar sei Frankreich für Sachsen und speziell Dresden ein nicht unwesentlicher Markt, aber in punkto Gästeankünfte stehen die französischen Nachbarn bisher aber „nur“ auf Platz zehn. „Das könnte sich aber bald ändern“, hofft die Marketing-Chefin.
Und wie stellt der Freistaat es an, in Paris unterm Louvre die Aufmerksamkeit auf sich zu sehen? Mit 22 riesigen XXL-Fotos. Drei Meter breit, zwei Meter hoch. Sie zeigen die kulturelle Vielfalt Sachsens in den Metropolen, von Bad Muskau bis ins Erzgebirge, von Schlössern bis zum Elbsandsteingebirge: Räuchermänner und erzgebirgische Volkskunst, Schloss Moritzburg und das Meissener Porzellan, die Prachtbauten Dresdens, der „Chemnitzer Nischel“, die Bergmannsparade in Annaberg-Buchholz, die Radebeuler Weinberge und die Lausitzer Osterreiter sollen von der hiesigen Lebensart künden. „Neben großformatigen Videoleinwänden wird es auch Stelen mit Informationen über Sachsens Firmen und Sehenswürdigkeiten geben und momentan bereiten wir einen Pop-up Store vor, in dem es typisch sächsische Spezialitäten zu kaufen gibt“, erklärt Roland Hess. Dort soll es unter anderen Dresdner Whisky, Pfefferkuchen aus Pulsnitzer, Herrnhuter Sterne, Porzellan aus Meißen und hochwertige Uhren aus der Dresdner Uhrenmanufaktur Lang & Heyne geben. Ausführlich erläutert weden Sehenswürdigkeiten und ausstellende Firmen in einem deutsch-französischen Magazin, das vor Ort verteilt wird.
Allein zum Eröffnungsabend erwarten die Projektbeteiligten – neben Roland Hess sind das der Freistaat, die Dresdner Marketing GmbH, die IHK Chemnitz und der Uhrenhersteller Lange & Heyne – über 400 Gäste aus der Pariser Politik und Wirtschaft. Roland Hess und sein Cateringteam werden dann Wein, Bier und viele kulinarische Köstlichkeiten aus der Region servieren und am 16. Mai wird es ein Benefizkonzert in einer Kirche in der Nachbarschaft des Louvre geben, dessen Erlös einem sozialen Projekt in Sachsen zugute kommen wird. „Da sind wir noch auf der Suche“, sagt Roland Hess.
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