
Bundespräsident Frank-Walther Steinmeier verlegt seinen Amtssitz immer wieder gern für ein paar Tage in ostdeutsche Kleinstädte und so war er jetzt drei Tage lang in Delitzsch unterwegs, um sich mit Land und Leuten vertraut zu machen.
Seine „Ortszeit Delitzsch“ nutzte er auch gleich, um verdienstvollen Bürgern das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Einer der Geehrten war Andreas Führlich, Vorstandsvorsitzender des Dresdner Vereins Sonnenstrahl e.V. Die hohe Auszeichnung erhielt der 40-Jährige für ein Mentorenprojekt der Deutschen Kinderkrebsstiftung, das er unterstützt. Dabei besuchen ehemals betroffene Jugendliche onkologische Stationen, um über ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit akut Erkrankten zu sprechen. Wie es ist, als Kind an Krebs zu erkranken, hat Andreas Führlich selbst erlebt. Als Neunjähriger traf ihn die Diagnose Krebs. Seit 1998 ist er aktives Mitglied im Sonnenstrahl e.V. Dresden, wo er sich zunächst in der Jugendgruppe und im Mentorenprojekt engagierte. 2008 wurde er in den Vorstand gewählt und seit 2013 leitet er den Verein.
Auch Luise Börner und Deborah Oehler aus Dresden tragen seit dem 22. Mai den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Mit ihrem Projekt „Musaik – Grenzenlos musizieren“ bieten die beiden Frauen jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit, kostenfrei ein Instrument zu nutzen, sondern auch eine musikalische Ausbildung zu erhalten. Über 100 Kinder aus mehr als 20 Herkunftsländern lernen bei ihnen Streich- und Blasinstrumente sowie Percussion zu spielen.
„Als Weltbürger zu Hause in Sachsen“: so lautet der Titel des autobiografischen Buches von Hussein Jinah. Auch er wurde in Delitzsch geehrt. Neben seinem Beruf als Streetworker engagierte er sich ehrenamtlich als Gemeindedolmetscher und ist Mitglied im Bundesmigrationsausschuss von ver.di. „Offenherzig und mit dem Bewusstsein um individuelle Bedürfnisse und unterschiedliche Kulturen gelingt es ihm, Verständnis füreinander zu vermitteln“, heißt es in der Begründung.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar