
Heute (19. Juni) zur Langen Nacht der Galerien sind im Technik Ambiente am Goldenen Reiter Arbeiten des Dresdner Künstlers Karl Kujau zu sehen. Das „Kloppo Car“ ist auch zu bewundern.
Karl Kujau wurde 1988 als so genanntes „Wendekind“ in Dresden geboren. Von seinem Onkel Konrad Kujau, dem berühmt-berüchtigten Maler und Fälscher der Hitlertagebücher, hörte der Dresdner Steppke erst viel später. Die Malstunden und Unterweisungen bei seinem Onkel genoss der kleine Karl jedenfalls. Sie legten sicher auch den Grundstein für das, was heute in der Kunst von Karl Kujau zu sehen ist und unzweifelhaft das gleiche Talent und einen sehr guten, trefflichen Strich erkennen lassen.
Als Karls Mutter im Jahr 2000 seinen Onkel und Lehrmeister am Todesbett begleitete, folgte (sicher unbewusst) eine Pause. Der verloren gegangene Begleiter erwies sich letzten Endes als unersetzbar. Sieht man heute Karls Arbeiten, hatte sich Onkel Konrad ohnehin längst für immer an die Seite seines Neffen gestellt und begleitet ihn auch heute noch auf verschiedenste Art und Weise.






Sind zunächst vor allem Bilder von Fußballern seines Lieblingsvereins Dynamo Dresden und seiner Heimatstadt Dresden scheinbar auf sein Innerstes gerichtet, fand Karl Kujau immer mehr Freunde und Fans seiner Arbeit. Die Begegnung mit dem Dresdner Projekt für benachteiligte Kinder „You’ll Never Walk Alone“ mit dem Team Kloppocar allerdings sollte noch einmal eine ganz andere Reise und Herausforderungen heraus aus Dresden in die Welt der Kunst einläuten.
Inzwischen sind es statt dessen Weltstars wie Sting, Katarina Witt, Chris de Burgh, Brian Nash, Udo Lindenberg, Ronan Keating, Christiano Ronaldo, Franz Beckenbauer, Virgil van Dijk, Mohammed Salah, Jürgen Klopp, der Dresdner Grammy Preisträger Purple Disco Machine, Barack Obama oder Pabst Franziskus, mit denen er mittlerweile künstlerisch in Zwiesprache steht. Dass Pabst Franziskus sich beim Besuch des Dresdner Kinderprojektes auf Einladung im Vatikan noch wenige Tage vor seinem Tod berührt zeigte von seinem Porträt, lässt Karl Kujau als Künstler verlegen zurück. In solchen Situationen arbeitet er lieber schnell weiter. Zum Beispiel jetzt gerade im Rahmen der Langen Nacht der Galerien in Dresden am 19. Juni zu sehen an der Gitarre mit dem Porträt Robbie Williams, der demnächst auch selbst für die Idee von „You’ll Never Walk Alone“ sein eigenes Porträt „Echt Kujau“ signieren wird. Auch dieses Bild wird sicher demnächst in einer größeren Ausstellung für Dresden länger zu sehen sein, genauso wie das „Kloppocar“ als Tourfahrzeug des Dresdner Kinderprojektes „You’ll Never Walk Alone“.
So ist „KK“ Karl Kujau inzwischen (sogar für sich selbst fast unbemerkt) längst herausgetreten aus dem Schatten, den sein Onkel nie hätte auf ihn werfen wollen. Ohne dass sie je darüber gesprochen haben, wären sich sein Lehrmeister Konrad und der Meisterschüler Karl Kujau aber immer einig gewesen: Kunst einzusetzen für soziale Zwecke, damit Begegnungen zu kreieren, die auch immer neue Perspektiven und echte Anteilnahme eröffnen – ganz im Sinne von „Echt Kujau“.
Lange Nacht der Galerien, 19. Juni, 18 bis 24 Uhr, Technik Ambiente am Goldenen Reiter
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