
Asiatische Tigermücke und Ameise Tapinome magnum sind bereits da. Asiatische Hornissen könnten jederzeit gesichtet werden.
e sind klein, fies, rauben uns mit ihrem Surren nachts den letzten Nerv und verursachen Juckreiz: Mücken sind wahrlich keine freundlichen Zeitgenossen für den Menschen. Mit der Asiatischen Tigermücke kommt jetzt sogar noch eine ziemlich gefährliche Art in unsere Breiten. In der Dresdner Neustadt wurden bereits mehrere Exemplare nachgewiesen. Erkennbar sind die drei bis acht Millimeter kleinen Blutsauger an ihrer kontrastreichen schwarz-weißen Musterung, weshalb sie auch „fliegendes Zebra“ genannt wird. Sie hat fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen, das letzte Beinglied ist weiß, zudem zeigt sich ein weißer Längsstreifen an Kopf und Rücken. Gefährlich ist die Asiatische Tigermücke, die ursprünglich aus Südostasien stammt und erstmals 2007 in Deutschland gesichtet wurde, weil sie gefährliche Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Viren übertragen kann. Zwar gilt das Risiko eines Krankheitsausbruchs hierzulande noch als gering. Es steigt jedoch mit hoher Reisetätigkeit, anhaltend hohen Temperaturen und der Tigermückendichte.
Damit sich die Stecher gar nicht erst in Dresden und Umgebung wohlfühlen, wollen ihnen die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) und das städtische Gesundheitsamt mit einem umfassenden Programm das (Ein)Leben schwer machen. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen zur Überwachung, Prävention und Bekämpfung, die von der bundesweit tätigen Schädlingsbekämpfungsfirma APC AG aus Nürnberg koordiniert werden. Um das Ausmaß der Population, die Verbreitung und sogenannte „Hotspots“ zu erfassen, stellt die Firma ab 11. August mehrere Tigermückenfallen rund um die Tannenstraße auf. Diese werden regelmäßig geleert und ausgewertet.
Zum anderen sollen die Neustadt-Bewohner bis Oktober in persönlichen Gesprächen, per Post, E-Mail, über eine Website und durch Webinare über die Identifizierung von Brutstätten und wirksame Maßnahmen zur Prävention informiert werden. Was zum Beispiel bedeutet, alle mögliche Brutstätten wie Gießkannen, Pflanzenuntersetzer, Eimer, Vogeltränken, Plastikabdeckungen, Kinderplanschbecken und Regenrinnen „mückensicher“ abzudecken.
Andererseits freut sich die LUA über jeden Tigermücken-Schnappschuss – am besten mit einem gut belichteten, scharfen Foto und genauer Angabe des Fundortes (tigermuecke@ lua.sms.sachsen.de),

Gefährliche Ameise namens Tapinoma magnum
In Sachsen leben viele invasive Tierarten, die längst unsere heimischen Flora unf Fauna bedrohen. Dazu gehören Waschbären, die alles fressen, was ihnen vor die Schnauze kommt, aber auch Marderhunde, Bisam, Chinesische Wollhandkrabben und Nutria. Nun macht sich mit der Ameisenart Tapinoma magnum ein neuer Fiesling breit. Sie lebt eigentlich im westlichen Mittelmeerraum, wurde aber durch den Import von Topfpflanzen eingeschleppt. In zwei Gartencentern auf der Washingtonstraße in Dresden und in Brockwitz bei Coswig wurden die Tiere in diesem Sommer entdeckt und in einer Straße in Langebrück kämpfen Anwohner mit kochendem Wasser bereits gegen diese Plage. Was Tapinoma magnum so gefährlich macht? Diese zwei bis vier Millimeter kleinen Krabbler bilden riesige Superkolonien mit Millionen Arbeiterinnen, tausenden fortpflanzungsfähigen Königinnen und unzähligen Brutzentren. Dringen sie in Gebäude ein, können sie Strom- und Internetausfälle herbeiführen, da sie Kabel und elektronische Geräte befallen und in Kehl im Ortenaukreis unterhöhlten sie gleich einen kompletten Spielplatz, der daraufhin gesperrt werden musste. Obwohl sie diese Ameisenart so viel gefährliches Potenzial hat, ist sie derzeit noch nicht offiziell auf der EU-Liste invasiver Arten gelistet. Was wiederum dazu führt, dass die Kommune – in diesem Fall Dresden und Coswig – bei der Bekämpfung der Krabbler nicht helfen kann.

Eine Hornisse, die unsere Honigbienen frisst
Mit der Asiatischen Hornisse steht der nächste Feind vor der sächsischen Haustür. Sie fand 2014 den Weg aus Südostasien nach Deutschland und hat sich in einigen Bundesländern bereits stark ausgebreitet. Das besondere an dieser Hornissenart ist ihre Liebe zur Staatenbildung. Sie kann nämlich in einer Kolonie von bis zu 10.000 Individuen leben. Und so ein großer „Hausstand“ frisst mehr als elf Kilo Beuteinsekten pro Jahr. Ein Leckerbissen auf dem Speiseplan der Asiatischen Hornisse sind Honigbienen und wenn man weiß, dass ein Bienchen nur 0,08 Gramm wiegt, dann ist schnell klar, dass diese Hornisse unseren Honigproduzenten sehr gefährlich werden kann. Und leider: „Es gibt keinen Faktor, der die Ausbreitung nach Osten verhindern könnte“, sagte Sachsens Nabu-Insektenexperte Matthias Nuß gegen MDR. Es sei „nur eine Frage der Zeit, bis die sich hier etablieren wird“.
Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) und das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) warnen daher nicht nur mit einem Faltblatt vor dem Fressfeind, sondern haben auch schon Schulungen mit Mitarbeitern von Unteren Naturschutzbehörden und Imkern durchgeführt. Motto: Die Gefahr rechtzeitig erkennen – aufzuhalten ist sie nicht mehr.
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