Ludwig Güttler, einer der weltweit führenden Trompeten-Virtuosen, beendet nach 65 Jahren seine Musikkarriere.
Nach und nach nimmt Ludwig Güttler Abschied. Zum Beispiel Anfang Dezember, als er in Pirna seine letzten beiden Konzerte im Rahmen des 30. Festivals „Sandstein und Musik“ gab. 1992 hatte er das Festival gegründet, das seither mehr als 200.000 Besucher zählte. Die besuchten über 700 Konzerte und Lesungen. Güttler und der Verein „Sandstein und Musik“ sammelten von Sponsoren und Spendern jedes Jahr bis zu 40.000 Euro ein, so dass das Fetival nur eine geringe öffentliche Förderung benötigte. Darüber hinaus akquirierte der Verein über 80.000 Euro für die Anschaffung von 40 Musikinstrumenten für die Musikschule Sächsische Schweiz.
Güttlers Weckruf für die Frauenkirche
Die größten Verdienste hat der Musiker, Dirigent und Musikforscher aber um den Wiederaufbau der Dresd-ner Frauenkirche erworben. Sein Engagement für das Gotteshaus begann 1989 als Sprecher einer Bürgerinitiative, 1990 war er Mitinitiator und Unterzeichner des „Ruf aus Dresden“, des ersten Spendenaufrufs für den Wiederaufbau. Später wurde er Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus und Kurator der Stiftung Frauenkirche. Güttler wurde zum Gesicht für den Wiederaufbau, gab dafür unzählige Benefizkonzerte und sammelte unermüdlich Spenden.
Dafür wurde er zahlreich geehrt, zum Beispiel 2007 mit dem Großen Verdienstkreuz des Bundesverdienstordens. Er erhielt 2005 den Sächsischen Verdienstorden und von Queen Elisabeth 2007 sogar den Orden „Officer of the Order of the British Empire“ des britischen Ritterordens.
Im kommenden Juni wird Prof. Ludwig Güttler seinen 80. Geburtstag feiern. Von seinem Appartement im Obergeschoss am Neumarkt kann Ludwig Güttler in den Stallhof schauen, den ehemaligen „Fuhrpark“ des Dresdner Residenzschlosses. Vom Stadtrand hat es den Künstler an einen für ihn besonders geschichtsträchtigen, zugleich sehr ruhigen Ort gezogen. Er wird aber auch viel Zeit haben für sein zweites Zuhause in Kärnten, wo seine dritte Ehefrau lebt.
Ab Januar wird es keine öffentlichen Konzerte mehr geben, aber Trompete spielen wird Güttler, so lange es geht. Nur nicht mehr auf Bühnen. Seine allerletzten Konzerte finden am 27. Dezember in der Frauenkirche und am 28. Dezember in der . Bartholomäuskirche Röhrsdorf (Klipphausen) statt. Cpö/DF
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