Zum Mittelalterspektakel im Kloster Altzella bei Nossen am 1. und 2. April können Besucher dabei sein, wenn neben der Turnierbahn des Ritterturniers Münzen hergestellt werden
Hufgetrappel, Dudelsack- Musik, Applaus, jubelnde Besucher. Ab und an in dieser Geräuschkulisse des Mittelaltermarktes hört man einen kurzen metallischen Knall. Der Fallhammer des Münzprägers sticht akustisch heraus. „In Inflationszeiten braucht man schließlich mehr Geld,“ stöhnt Thomas Raschke, der „Münzer zu Görlitz“. Dann löst er für den Bruchteil einer Sekunde den Fallstrick seiner Prägemechanik. Damit schlägt er im Fünf-Minuten-Takt eigene Taler aus Zinn- oder Silberrohlingen. „Mit solchen Münzen würden die Preise nicht so steigen“, ist er sich sicher. Da hänge viel zu viel Material und Arbeit dran und Edelmetall gäbe es auch nicht unendlich viel. Erst müssen zwei Stempel graviert werden, dann kommen beide in den Prägestock des Fallhammers. „Man legt den Rohling zwischen die beiden Stempel und anschließend saust der Hammer nach unten. Vierzig Tonnen schlagen das Motiv in den Rohling. Die Vorbereitung braucht ihre Zeit und man muss sehr achtsam sein.“ Heutzutage wüssten auch die Besucher eines Mittelaltermarktes den Wert einer echten Münze zu schätzen. „Münzen sind viel schöner als die Papierscheine der Wucherer in eurer Welt“, lobt Raschke sein Handwerk.
Achtsamkeit verlangt auch das Turnier der Ritter auf der großen Klosterwiese ab. Zwei Mal am Tag steigen sie in die Sättel ihrer Schlachtrösser, um sich ein Duell mit den Lanzen zu liefern. Sieger ist derjenige, der zuerst drei Lanzen am Schild des Gegners zersplittert und dabei selbst auf dem Pferd sitzen bleibt. Ein Erlebnis für kleine und große Zuschauer gleichermaßen.
Auf mehreren Bühnen und Schauplätzen im Klosterpark Altzella wird vor und nach den Reitshows an beiden Tagen ein facettenreiches Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie angeboten. Dabei sind der Puppenspieler Christopher vom Alaunberg mit seinen holzköpfigen Darstellern, die Spielleute „Cradem Aventure“ und „Rapauken“, die auf alten Instrumenten musizieren und Gaukler und Feuerspucker, die in witziger Art ihr Publikum zum Jubeln bringen.
Das Geschehen ist eingebettet in einen großen mittelalterlichen Markt mit Tavernen, Bäckereien und Brätereien und vielen kleinen Krämer- und Handwerkerständen, von denen einige ihr historisches Handwerk zeigen, so wie der Münzpräger Thomas Raschke aus Görlitz. Geöffnet ist das bunte Treiben Samstag und Sonntag von 11 bis 19:00 Uhr. Die Ritterturniere finden an beiden Tagen jeweils 13 und 16:30 Uhr statt. Der Eintritt kostet 13,- Euro für Erwachsene, 6,- Euro für Kinder und 10,- Euro für Gäste in historischer Kleidung. Familien müssen nur für das erste Kind zahlen. Für alle weiteren Kinder und für Kinder im Vorschulalter ist der Eintritt frei. Für die Bezahlung auf dem Markt werden dann aber doch die „Papierscheine der Neuzeit“ akzeptiert.
Auf geht es in die Mittelaltersaison 🙂
Das Mittelalterspeltakel ist immer einen Besuch wert. Unsere 4 kleinen Enkelkinder freuen sich schon sehr darauf und begleiten Oma und Opa sehr gern zu diesem besonderen Erlebnis.
Allen Teilnehmern alles Gute und viel Erfolg. Vor allem aber viele Zuschauer!!!!