In den Dresdner Unterwelten im Lockwitzgrund gibt‘s seit vielen Jahren eine kleine, feine Bühne, auf der schon viele Promis standen.
Wenn einer aus der Not heraus eine Spielstätte für Künstler sucht, dann selbst zum Veranstalter wird, 15 Jahre durch- und Corona-Ausfälle aushält und inzwischen fast schon ein freundschaftliches Verhältnis zu Ingo Oschmann und Gregor Gysi hat – dann ist so ziemlich viel richtig gut gelaufen.
Die Rede ist von Jens Rösler, der seit 2008 in den Dresdner Unterwelten Lockwitz eine kleine, feine Location mit 160 Plätzen betreibt – und zwar komplett nebenberuflich, denn im „richtigen Leben“ ist der 58-Jährige Berufsschullehrer am BSZ „Prof. Dr. Zeigner“. Unterstützt wird er von Freunden, die alle ehrenamtlich mitziehen oder wie „die drei Jungs vom Karnevalsverein Elferrat Gebau, die mir oft ihre Technik für einen Freundschaftspreis bereitstellen“.
„Eigentlich habe ich damals nur einem Freund geholfen, der aus dem Gasthof Goppeln ausziehen musste. Die Künstler waren gebucht, nur fehlte plötzlich die Spielstätte. Irgendwie bin ich dann selber Veranstalter geworden“, lacht Jens Rösler. Das ist jetzt 15 Jahre her. Waren es anfangs zehn bis 16 Abende, an denen im ehemaligen Fasskeller der Kelterei Lockwitzgrund Künstler auf der Bühne standen, gab es in den letzten zehn Jahren zwischen 35 und 40 Veranstaltungen jährlich.
Die Liste derer, die das Publikum begeisterten, ist beeindruckend. So traten Herbert Köfer, Jörg Knör, Angelika Mann, Desiree Nick, Fips Asmussen, Uschi Brüning, Walter Plathe, Jaecki Schwarz, Lilo Wanders, Bill Mockridge, Quaster von den Pudhys, Tino Eisbrenner, Ulla Meinecke und Franziska Trögner hier auf, Ingos Oschmann war schon zehnmal da und auch Gregor Gysi kommt immer wieder gern in die felsige Unterwelt am Dresdner Stadtrand.
Saisonstart, eine runde Zahl und Vorfreude
Am 7. September startete Rösler in die neue Spielzeit. 22 Veranstaltungen sind bis April geplant, um die 4.000 Besucher werden erwartet. Worauf er sich am meisten freut? „Auf Frank Schöbel“, sagt er spontan und dass beide Auftritte des Sängers ausverkauft sind. Sein Geheimtipp? „Jürgen Denkewitz mit seinen kabarettistischen Liedern.“ Natürlich steht Oschmann wieder auf der Bühne, aber auch Barbara Thalheim, Peter Flache, Daniel Krug (Sohn von Manfred Krug), Ulla Meinecke, Winfried Glatzeder, Bell Bock & Candle. „Und wenn alles klappt, sind nächstes Jahr Sarah Wagenknecht, Katrin Sass und Andrea Sawatzki bei uns.“
Der Gewölbekeller hat sich übrigens gemausert. Zwar arbeitet der Berg nach wie vor, ab und zu tropft es von der Decke. Doch die ist längst mit Planen geschützt und die Zeiten, als ein Pavillon auf der Bühne das Klavier vor Tropfen schützte, sind längst vorbei. Solche Storys gehören schon in Röslers Rubrik „Damals, als ich hier anfing …“
Alle Infos zum Programm auf www.vp-roesler.de
Hinterlasse jetzt einen Kommentar