Mal so gesagt … Netzlos

Mal so gesagt
Foto: Marion Doering

Eigentlich soll unsere Zukunft ja rosig aussehen. Künstliche Intelligenz, ChatGPT, autonomes Fahren sind im Alltag angekommen. Beziehungsweise werden in Kürze da ankommen. Nicht überall, das ist auch klar. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass ich autonomes Fahren in meinem Dorf noch erlebe. Wir sind um die 300 Seelen und unser Anschluss an die Welt sind eine Bushaltestelle, ein gelber und ein roter Briefkasten. Und natürlich Internet.
Aber die Funknetze und Kabel, die das „www“ bringen und halten sollen, sind mitunter löchrig. Neulich stand eine junge, nette und leicht verzweifelte Postfrau vor meiner Tür. Sie wollte ein kleines Päckchen zustellen, aber ihr digitaler Scanner antwortete auf jeden Scannversuch nur „Auslieferung nicht möglich“. Die Adresse stimmte, die Ware war tatsächlich von uns bestellt, wir wollten die Sendung auch annehmen – allein die Technik sagte Nein. Und als die nette, junge, immer mehr verzweifelnde Postfrau ihren Teamleiter anrufen wollte, hatte sie kein Netz. Sie rollte traurig davon. Das Päckchen kam zurück ins Zentraldepot, wurde digital wiederbelebt und drei Stunden später erneut vorbeigebracht. Immerhin im E-Auto.

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