Fast 900 Tiere landeten 2023 im Tierheim

Tierheim Dresden
Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann und Tierheimleiter Florian Hanisch mit Bacardi. Foto: Pönisch

310 Katzen, 257 Hunde und 332 andere Tiere wurden im vergangenen Jahr im Tierheim Dresden aufgenommen. 463 Tiere konnten erfolgreich wieder vermittelt werden.

„Bacardi ist ein kleiner Rüpel“, sagt Tierheimleiter Florian Hanisch und schiebt nach „aber ein sehr liebenswerter“. Der vermutlich dreijährige Hund scheint eine Mischung aus Hovawart und Herdenschutzhund zu sein. Beides sehr anspruchsvolle, elegante, loyale und starke Rassen, die sich stark an ihre Familie binden. Was einen häufigen Halterwechsel ausschließt – doch genau das ist bei Bacardi geschehen. So soll er innerhalb weniger Tage drei Besitzerwechsel erlebt haben. Schließlich landete er an einem Wochenendtag in einer Dresdner Polizeistelle mit dem Hinweis, er sei zu gefährlich geworden. „Dass so ein Hund das Vertrauen in die Menschen erst einmal verliert, ist völlig klar“, sagt Florian Hanisch.

899 Tiere landeten 2023 im Dresdner Tierheim in Stetzsch. Darunter 385 als Fundtiere, also entlaufene, verirrte oder ausgesetzte Tiere. Andere Tiere werden als „Zwangspflege“ abgegeben, weil die Besitzer verstorben sind oder ins Gefängnis müssen und weil sie wegen schlechter Haltungsbedingungen in Zwangspflege genommen werden müssen. Das war im letzten Jahr bei insgesamt 112 Hunden und 121 Katzen der Fall. Die Zwangspflegen sind vor allem deshalb problematisch, weil diese Tiere bis zur Klärung der Fälle oft sehr lange im Tierheim bleiben und nicht vermittelt werden dürfen.

Doch auch große schwarze, alte, als gefährlich eingestufte oder mit gesundheitlichen Problemen behaftete Hunde werden immer öfter zum Problem. So sind von den derzeit 38 Hunden im Tierheim Dresden aus genau diesen Gründen nur 17 vermittelbar.

Hautpilz bei Katzen brachte Vermittlungsstops

Ende letzten Jahres standen die Tierheimmitarbeiter aber noch vor einer anderen großen Herausforderung. Bei vielen Katzen war der Hautpilz Microsporum canis ausgebrochen. Dieser Pilz steckt im Prinzip in jeder Katze, bricht aber nur in besonderen Situationen aus. Zum Beispiel bei Stress – und unter dem leiden alle Tierheim-Tiere. Weil der Hautpilz zoonotischen Charakter trägt und die Erkrankung auch auf den Menschen übertragen werden kann, musste die Katzenaufnahme und -vermittlung deshalb von November bis Jahresende eingestellt werden. „Der Aufwand, diesen Ausbrauch in den Griff zu bekommen, war sehr hoch. Die Katzen wurden alle geimpft, gewaschen und mit Medikamenten versorgt. Die Mitarbeiter durften nur in Einmal-Overals in die Katzenzimmer, danach musste die Schutzkleidung fachmännisch entsorgt werden“, zählt Amtstierarzt Lutz Meißner auf. „So einen Ausbruch hatten wir noch nie.“

Insgesamt 463 Tiere (darunter 84 Hunde und 161 Katzen) konnten wieder vermittelt werden. Im letzten Jahr freute sich das achtköpfig Mitarbeiterteam zudem über und 52.000 Euro Spenden sowie 230.000 Euro aus Nachlässen. „Rund 150.000 Euro davon benötigten wir allein für die Eindämmung des Hautpilz-Ausbruchs“, so der Tierheimleiter.

Am 13. April und am 28. September findet wieder ein Tag des offenen Tierheims statt (13 bis 16 Uhr).

Spenden:

IBAN: DE23 8505 0300 3120 0000 34
BIC: OSDDDE81XXX
Ostsächsische Sparkasse Dresden
Verwendungszweck: Spende Tierheim + Adresse des Spenders

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