Gesucht werden sowohl Menschen, die ihre Kunst vom 27. bis 29. September zeigen wollen, als auch Orte, an denen dies geschehen darf
„Auch wenn Du seit 20 Jahren still im Keller gewirkt hast, ist hier dein Podium, dich und deine Kunst endlich einem breiten, interessierten Publikum zu zeigen!“, ermuntert Künstler Thomas Schreiter vom „Neustadt Art Kollektiv“ alle Kreativen in Dresden, sich an der 13. Auflage dieses kleinen, feinen Festivals zu beteiligen. Dabei sind alle Sparten gefragt, von den Klassikern Musik, Bildende Kunst über Lesesalons und Aktionskunst bis hin zur Clownerie.
Spannende Frage: Wo findet das Festival statt?
Genau so wichtig wie die Akteure sind die Orte, die die Bühnen bilden sollen. Gesucht sind private Räume wie Hinterhöfe, Wohnungen, WGs, Dachböden, aber auch Ladengeschäfte, Kneipen oder Werkstätten, die für das eine Wochenende zur Kunstgalerie oder zum Konzertsaal werden. Das Öffnen von Räumen, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, gibt dem Programm eine zusätzliche Note.
Wie finden die Richtigen zueinander?
Eine Variante ist das „Bunte Brett“ auf der Webseite www.neustadt-artfestival. de. Hier können sich sowohl Orte als auch Kunstschaffende kurz vorstellen und gegenseitig anschreiben. Die andere Möglichkeit ist, an einem der Orga-Treffen im Atelier Rudolf-Leonhard-Straße 19 teilzunehmen, wo es dann oft auf dem ganz kurzen Weg zur Übereinkunft kommt. Termine sind am 4. und 18. August jeweils sonntags 16 Uhr sowie am 1. und 15. September, ebenfalls ab 16 Uhr. Und schließlich können alle, die etwas präsentieren wollen, den Ort direkt persönlich ansprechen, den sie als perfekt für ihr Vorhaben ansehen. „Im letzten Jahr waren es etwa 60 Orte im Festgebiet Äußere Neustadt-Hechtviertel-Scheunenhofviertel.“, sagt Thomas. „Es wäre schön, wenn es wieder etwa so viele werden. Dann ist es gut gefüllt, aber noch nicht zu viel, um alles sehen zu können, was man möchte.“
Bisher haben sich rund 40 Leute angemeldet, die ihre Kunst zeigen wollen, und etwa 20 Orte. Darunter zehn neue wie der Laden Emma No.1 am Bischofsweg und das „Konnektiv 62“. Wieder dabei sind unter anderem die Blaue Fabrik, das Stadtteilhaus oder die „Hanse 3“.
Eine Besonderheit gibt es in diesem 13. Jahr, das eindeutig als Glückssymbol gesehen wird: Am Donnerstagabend ab 19 Uhr wird es eine große Eröffnungsfeier in der Chemiefabrik geben. „Damit wollen wir laut und deutlich unterstreichen, dass wir wirklich für alle Kunstsparten offen sind – auch für Punk und Heavy Metal, was bisher wegen der Nachbarschaft eher schwierig umzusetzen war“, betont Musikerin Vanessa Brix, die das „Neustadt Art Kollektiv“ seit dem letzten Jahr tatkräftig unterstützt.
Kreative, die ins gedruckte Programmheft aufgenommen werden wollen, sollten sich bis zum 1. September angemeldet haben. Ansonsten sind Anmeldungen auch „bis kurz vor der Angst“ möglich. Deadline ist der 24. September.
Förderer des Festivals sind der Stadtbezirksbeirat Dresden Neustadt, das Amt für Kultur und Denkmalschutz und die Stiftung Äußere Neustadt. Erfahrungsgemäß reicht die Fördersumme nicht, weshalb es wieder eine Spendenaktion geben wird und dieses Jahr auch die Möglichkeit, direkt über die Webseite zu spenden. Verwendet wird das Geld zur Unterstützung der Beteiligten in Form von Deko für Orte, Technikmieten, Gema, Aufwandsentschädigungen für Tontechniker, Rahmen für Ausstellungsstücke, Druckkosten oder Material für angebotene Workshops. Das Festival ist für die Besucher kostenlos und die, die zum Gelingen beitragen, sollen nicht draufzahlen müssen.
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