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Die Einwohner von Radeberg und Arnsdorf waren am Sonntag nicht nur aufgerufen, für eine neue Bundesregierung abzustimmen, sondern auch darüber, ob in Radeberg und in Arnsdorf interkommunal geplante Gewerbegebiete entstehen sollen. In beiden Gemeinden gab es also einen Bürgerentscheid.
Radeberger sagen Ja, Arnsdorfer Nein
In Radeberg sprachen sich am 23. Februar 61,07 Prozent der Bürger (bei einer Wahlbeteiligung von 77,05 Prozent) für die Fortsetzung der Planungsprozesse zu möglichen Gewerbegebieten zwischen Radeberg und Wallroda sowie zwischen Großerkmannsdorf und Kleinwolmsdorf aus. Damit wurde dem Stadtrat der klare Auftrag erteilt, zu prüfen, ob und in welchem Umfang Gewerbeflächen in Radeberg realisiert werden können. „Jetzt beginnt der transparente Planungsprozess, in dem wir alle relevanten Fragen klären“, freut sich Oberbürgermeister Frank Höhme über die hohe Beteiligung und das deutliche Votum. „Dieses Ergebnis ist ein starkes Signal für die wirtschaftliche Zukunft unserer Stadt.“
In Arnsdorf sieht das Ergebnis anders aus: Hier haben sich knapp 79 Prozent der Bürger an der Frage beteiligt, ob die Planungen für die Gewerbegebiete fortgeführt werden sollen. Das Ergebnis: Knapp 60 Prozent haben das Vorhaben abgelehnt, sie wollen nicht, dass interkommunale Gewerbegebiete zwischen Arnsdorf und Radeberg entstehen. Für Bürgermeister Frank Eisold (CDU) ist das Ergebnis eindeutig, die Entscheidung der Bürger sei zu akzeptieren. „Wir legen die Pläne beiseite.“
Wie geht es jetzt weiter?
Mit dem positiven Ausgang des Bürgerentscheids wird der Radeberger Stadtrat nun offiziell beauftragt, eine detaillierte Prüfung der 34 Hektar großen Fläche durchzuführen. Dies umfasst gutachterliche Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit sowie die Beteiligung der Öffentlichkeit in weiteren Formaten.
Diese Phase wird voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen. Erst wenn alle relevanten Informationen vorliegen, kann eine endgültige Entscheidung zur Realisierung eines Gewerbegebiets getroffen werden.
Warum braucht es dieses Gewerbegebiet?
Zum einen ist der Freistaat auf der Suche nach großen Gewerbegebieten – vor allem im Hinblick auf mögliche Zulieferindustrie für TSMC. Zum anderen steht Radeberg – wie viele Kommunen – vor der Herausforderung, langfristig wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Durch ein neues Gewerbegebiet könnten Steuereinnahmen generiert werden, um freiwillige Leistungen wie Kultur-, Bildungs- und Sporteinrichtungen zu sichern. Es entstünden Arbeitsplätze in der Region und bestehende Unternehmen würden in ihrem Wachstum unterstützt. „Damit kann sich Radeberg als attraktiver Wirtschaftsstandort mit innovativen Unternehmen weiterentwickeln“, so Frank Höhme.
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