Der Neubau am Ferdinandplatz soll nur noch 139 Millionen Euro kosten.
Die Stadt hat die Ausschreibung für das neue Verwaltungszentrum am Ferdinandplatz europaweit bekannt gemacht und erwartet nun Angebote. Bis zum Sommer 2020 läuft das allerdings geheim.
Kosten geringer als ursprünglich geplant
Aber bereits jetzt ist klar, dass das Projekt teurer als geplant wird. Ursprünglich war die Stadt von 160 Millionen Euro für zwei Komplexe ausgegangen. Jetzt wird nur ein Gebäude gebaut, das soll nur noch
139 Millionen Euro kosten. „Wir haben höhere Aufwendungen, weil nach unserem Konzept eine höhere Nutzungsdichte möglich ist“, so Dresdens Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Die Baukosten seien zudem gestiegen, weil man unter anderem teurere Technik benötige. Denn es soll ein modernes Verwaltungszentrum werden, dafür sollen beispielsweise „Themenwelten“ geschaffen werden, wie es der Bürgermeister nennt. Für die 1 300 Mitarbeiter, die ab 2025 am Ferdinandplatz arbeiten sollen, wird es nur etwa 1 000 Büroschreibtischstühle geben. Das Prinzip sieht so aus, dass nicht jeder zu jeder Zeit einen Arbeitsplatz benötigt. Kommt ein Mitarbeiter morgens ins Büro, kann er sich an einem freien Arbeitsplatz einloggen. Geht er zum Termin, wird der Platz frei und kann von einem Kollegen genutzt werden. „Neben Außenterminen haben Mitarbeiter auch Urlaub, wollen von zu Hause arbeiten oder sind in einer Fortbildung“, erklärt der Bürgermeister.
Inspiration aus den Partnerstädten
Dass die Zahl der Plätze reiche, haben Besuche in Coventry und Rotterdam gezeigt. Dazu sind unterschiedliche Arbeitslandschaften geplant: kleine Eckbüros für ruhiges Arbeiten, Sitzecken mit hohen Rückenlehnen für Besprechungen, teilweise auch mit Teeküche. „Da kann man mal alleine arbeiten und mal mit einem Projektteam“, so Schmidt-Lamontain. Die Stadt hat dafür
45 Workshops mit rund 400 Mitarbeitern veranstaltet. Das Ergebnis ist, dass unterschiedliche Aufgaben auch unterschiedliche Umgebungen benötigen. Deshalb will es der Bürgermeister so umsetzen. „Den Dresdnern ist bei der Stadtverwaltung der Service wichtiger als die Gestaltung, das haben unsere Bürgerbeteiligungsformate gezeigt“, erklärt der Baubürgermeister.
Zunächst muss das Verwaltungszentrum gebaut werden. Und um die Gestaltung gab es reichlich Zoff im Vorfeld. Der 60 Meter hohe Turm und die Glasfassade des Arbeitsentwurfes sorgten für einige Beschwerden und Diskussionen. „Der höchste Punkt darf maximal 43 Meter hoch werden“, so Schmidt-Lamontain. Das hatten die Stadträte im Bauausschuss ihm in die Planung diktiert. Im März 2021 soll der Siegerentwurf des Planungswettbewerbes gekürt und der Auftrag dann endgültig vergeben werden.
Bis Ende 2024 wird dann gebaut, wenn der Termin zu halten ist. „Unser Ziel ist es, einen Totalübernehmer zu finden, der für einen Pauschalpreis baut“, so der Bürgermeister. (DAWO)
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