Den Wanderpokal „Flora“ erhielt ein Dölzschener Verein.
Schon als kleines Mädchen hat sie im Garten ihrer Eltern gespielt und tobte durchs Grün, die Erwachsenen werkelten rund um die Gartenlaube. Das war die kleine große Freiheit mitten in der Stadt. Inzwischen liegen diese Erinnerungen rund 40 Jahre zurück, doch Simone Thomack steht immer noch zwischen Kirschbaum und Rosenstock. Der Gartenverein Höhenluft wurde zur schönsten Dresdner Anlage der Saison 2019/20 gekürt. Die Parzellen des über 100-jährigen Vereins auf rund 44 000 Quadratmetern bieten Platz für 190 Kleingärten. Und jede Menge Ideen.
Dass der Preis diesmal nach Dölzschen ging, freut Thomack. Achtmal habe man sich schon beworben, nun hat es endlich geklappt. Es ist eine Anerkennung für das, was viele Gärtner miteinander erarbeitet haben, sagt die Vorstandsvorsitzende. Vorausschauende Projekte hätten die Gemeinschaft zusammengeschweißt.
Mit viel Einsatz wurde das 85 Jahre alte Vereinshaus komplett saniert. „Wir haben eine Küche gebaut und die Elektrik vollständig erneuert, um den Saal zum Zentrum der Anlage zu machen. Solche Projekte fördern den Zusammenhalt. Man sieht, wer welche Talente hat, da wächst man zusammen.“
Rund 160 000 Euro seien in Sanierungsarbeiten investiert worden, ergänzt der stellvertretende Vorsitzende und Vereinschronist Bernd Völkel. Das sei nicht selbstverständlich und zeige, mit wie viel Engagement die Kleingärtner ihr Hab und Gut pflegen, mit welcher Wertschätzung sie das Gartenerbe erhalten. Auch einen barrierefreien Garten haben sie gemeinschaftlich angelegt.
Mit Hochbeeten soll das Gärtnern so auch im Alter möglich sein. „So kann auch jemand, der zum Beispiel im Rollstuhl sitzt, Teil der Gartengemeinschaft bleiben“, sagt Thomack. Was sie mit dem Preisgeld von 1 000 Euro machen, können sie noch nicht sagen. Ein Teil könnte für das große Kartoffelfest im September verwendet werden.
Es gebe viele Projekte, die sie angehen wollen. Eine zweite Abkippstation ist nur ein Vorhaben. Auch ein neues Flurstück planen die Höhenlüftler zur naturbelassenen Fläche auszubauen. (Melanie Schröder)
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