Neue Technik in den Zügen der DVB soll Strom nicht nur verbrauchen, sondern auch herstellen.
In den neuen Dresdner Straßenbahnen wird künftig permanent der Kohlendioxidgehalt in der Luft gemessen. Das Ergebnis hat Einfluss auf die Lüftung oder die Heizung. Ist wenig CO² in der Luft, kann das System gedrosselt werden. Im Vergleich zum Normalbetrieb ohne diese Messung werden pro Bahn-Einsatz rund acht Prozent Strom gespart. Das ist ein Beispiel für die Bemühungen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Ein anderes: Fährt eine Bahn bergab und bremst dabei, stellt sie gleichzeitig Strom her. Der wird ins Netz eingespeist.
Die Straßenbahnen sind in Dresden nach dem Fahrrad das mit Abstand klimafreundlichste Verkehrsmittel, haben die DVB-Verantwortlichen errechnet. Pro Kilometer und Fahrgast verursachen sie 26 Gramm Kohlendioxid, im Dieselbus sind es 63 Gramm, im Auto laut Berechnungen des Umweltbundesamtes 139 Gramm. Die DVB beziehen ihren Strom von der Drewag. Zwei Drittel des Stroms, den das Energieunternehmen liefert, stellt es selbst her, der Rest wird zugekauft. 52 Prozent der Gesamtmenge stammen aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne, Wasser und Biomasse.
51 Gigawattstunden brauchen die Dresdner Straßenbahnen im Jahr. Das neueste Projekt: Mit dem Messsystem für Kohlendioxid sollen auch 80 ältere Bahnen ausgerüstet werden. Es handelt sich um die Züge der jüngsten Stadtbahngeneration mit den abgerundeten Front- und Heckteilen. Ihre Heiz- und Lüftungssysteme sollen künftig auch energiesparender arbeiten. Für die älteren der insgesamt 166 DVB-Stadtbahnen suchen die Techniker noch nach Lösungen, da die Anlage sehr schwer ist. Das Nachrüst-Programm kostet 2,3 Millionen Euro und wird von der Europäischen Union finanziert. (DAWO)
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