Mit der Aktion „Hoch die Tassen?“ wollen die Polizeidirektion Dresden und die Landeshauptstadt Dresden mit Unterstützung der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) in der Adventszeit auf die Gefahr von Alkoholkonsum im Straßenverkehr aufmerksam machen. Bei der Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden durch Alkoholeinfluss lag Dresden 2017 und 2018 sachsenweit an der Spitze.
Die Aktion „Hoch die Tassen?“ besteht aus drei Bestandteilen. An den Adventswochenenden wird mit Unterstützung der DVB im Fahrgastfernsehen ein Spot gezeigt, der auf ironische Weise auf das Thema Alkohol im Straßenverkehr aufmerksam macht. Gemeinsame „Glühweinstreifen“ von Polizei und Ordnungsamt werden am Freitag, 13. Dezember 2019, ab 16 Uhr auf dem Striezelmarkt das Gespräch mit den Dresdnerinnen und Dresdnern suchen und auf freiwilliger Basis den Atemalkoholwert messen. In der darauffolgenden Woche wird die Dresdner Polizei die Aktion durch zusätzliche Verkehrskontrollen abrunden.
Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel: „In einer Tasse Glühwein sind rund 18 Gramm Alkohol. Die Menge reicht aus, dass ein 80 Kilo schwerer Mann etwa 0,3 Promille im Blut hat, was im kritischen Bereich liegt. Nach einer Tasse kann also schon der Pegel erreicht sein, mit dem man sich definitiv nicht mehr hinters Steuer begibt.“ Entgegen landläufiger Meinung macht man sich bereits ab 0,3 Promille bei Anzeichen von Fahrunsicherheit oder bei einem Unfall strafbar. Diese Promillegrenze gilt auch für E-Roller, da sie rechtlich ebenfalls als Kraftfahrzeug gelten. Innerhalb von nur drei Monaten (August bis Oktober 2019) stellten Dresdner Polizeibeamte bei Kontrollen von E-Rollern in 217 Fällen ein Überschreiten der zulässigen Promillegrenzen fest. Die Feststellungen unterteilen sich in 121 Straftaten und 96 Ordnungswidrigkeiten.
Polizeisprecher Thomas Geithner: „Die neue Verkehrsteilnehmergruppe der E-Roller-Fahrer ist damit aktuell für mehr als die Hälfte aller Alkoholverstöße im Straßenverkehr verantwortlich. Bedenkt man dann noch die vergleichsweise geringe Anzahl der E-Roller Fahrer, dann steht hinter den Zahlen ein dickes Achtungszeichen.“
Nach Ansicht der Dresdner Polizei sprechen diese Zahlen dafür, dass noch längst nicht allen klar ist, dass es sich bei E-Rollern um Kraftfahrzeuge handelt – mit allen Konsequenzen. Daher soll die Präventionskampagne die Menschen animieren, sich mit dem Thema „Alkohol im Straßenverkehr“ stärker auseinander zu setzen.
Auch aus suchtpräventiver Perspektive spielt Alkohol eine zunehmende Rolle. Im Suchtbericht der Landeshauptstadt Dresden steht 2019 wie schon in den Vorjahren Alkoholmissbrauch an erster Stelle. In der aktuellen Statistik macht dieser 81 Prozent der substanzbedingten Krankenhausbehandlungen aus.
Sittel abschließend: „Wir wollen mit Aktion nicht den Zeigefinger heben, sondern in der Adventszeit zum Nachdenken anregen. Genießen Sie die Glühweinvielfalt auf dem Striezelmarkt. Aber lassen Sie das Auto zu Hause und steigen Sie nicht betrunken auf den nächsten Roller. Nehmen Sie Bus und Bahn.“
Hinterlasse jetzt einen Kommentar