Kurt Biedenkopf prägte die 90er Jahre in Sachsen maßgeblich. Nun ist er im Alter von 91 Jahren gestorben. Nun äußerte sich Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
„Kurt Biedenkopf hat den Ostdeutschen nach der Wende mit seiner warmherzigen Art Mut gemacht. Sein Wirken für die Deutsche Einheit ist unvergessen. Unbequem ehrlich und zupackend hat er den Sachsen Selbstbewusstsein gegeben. Dafür wurde er sehr geachtet. Diese Wertschätzung wird bleiben. Nicht umsonst nannte man ihn „Landesvater“. Das Sächsische hat er gespürt und gelebt und konnte so viele Menschen motivieren, in ihrer Heimat selbst anzupacken. Zuhören war seine große Stärke. Er ging herzlich auf Menschen zu und fand einfache Worte für schwierige Themen. Als Wissenschaftler und Politiker konnte er auf seine besondere Art verbinden.
Unsere Stadt hat Kurt Biedenkopf viel zu verdanken. Als Ministerpräsident ist es ihm gelungen, nach der Wende zahlreiche Großinvestoren, wie die VW-Manufaktur und AMD nach Dresden zu holen und unsere Stadt damit zu einem der wichtigsten Wirtschaftsstandorte in Ostdeutschland zu machen. Er engagierte sich besonders für den Wiederaufbau der Frauenkirche.
Ich selbst habe Kurt Biedenkopf oft persönlich erleben dürfen, zuletzt unter anderem bei dem Festakt anlässlich des 75. Jahrestages der Zerstörung von Dresden 2020. Auch nach seiner Amtszeit als Ministerpräsident des Freistaates Sachsen sprühte er stets voller Tatendrang und verstand es in beeindruckender Weise, einen vertrauensvollen Zugang zu den Menschen zu finden.
Er wird fehlen. Sein Leben und Wirken aber wird gegenwärtig sein, an vielen Orten und in unzähligen Geschichten. Er geht und bleibt als Sachse. Meine Gedanken sind bei seiner Frau Ingrid, seinen Kindern seiner Familie und Weggefährten. Sein Andenken zu bewahren und sein Werk zu würdigen, wird uns eine ehrenvolle Aufgabe sein.“
Ab sofort bis einschließlich Montag würdigt eine Trauerbeflaggung an Dresdner Rathäusern und Stadtbezirksämtern die Persönlichkeit des Verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar