Hinter dem Kulturpalast, wo man vor Kurzem noch archäologisch freigelegte Kellergewölbe sehen konnte, sind jetzt die Bagger zugange. Das Filetstück zwischen Neumarkt, Frauen- und Galeriestraße sowie Türkenbrunnen ist bekannt unter dem schlichten Namen Quartier VI, künftig soll es „Neumarkt-Palais City One“ heißen.
Dies gab Bauherr „Unser Schönes Dresden“ (USD) zum Baustart der ersten acht von zehn Häusern bekannt, nachdem er hinter verschlossenen Türen an die Augsburger Immobilienfirma Patrizia verkauft hatte. Eines der zehn Grundstücke gehört dem Nobelpreisträger Günter Blobel: das 1851 von Heinrich Hermann Bothen als „Au petit bazar“ eröffnete erste Kaufhaus Dresdens an der Ecke Frauenstraße/Neumarkt. Genauere Pläne gaben weder Blobel noch sein Partner Kondor Wessels bislang bekannt.
Bis August 2018 soll der USD-Neubau abgeschlossen sein. Die Planung des 2.400 Quadratmeter großen Karrees sieht 57 barrierefreie Zwei- bis Fünfraumwohnungen, zehn Geschäfte oder Restaurants, ein öffentliches WC und 14 Büros vor.
„Wir werden die Gebäude in großen Teilen und dort, wo möglich und sinnvoll, anhand historischer Vorlagen der klassischen Dresdner Stadthäuser teils originalgetreu rekonstruieren“, sagt Projektleiter Arndt Anger. Als Leitbauten gelten dabei das Regimentshaus am Jüdenhof gegenüber dem Verkehrsmuseum und das Dinglingerhaus des Hofgoldschmiedes Johann Melchior Dinglinger. Historisierende Fassaden sollen das Klepperbeinsche und das Chiapponische Haus erhalten, dessen Baustart aber ebenfalls noch nicht feststeht.
arndt anger