Gestern haben Tausende ABC-Schützen in Dresden den Schulanfang gefeiert. Ab Montag gilt es daher für Kraftfahrer, in den kommenden Tagen und Wochen noch aufmerksamer zu sein. Denn nun sind morgens und ab mittags wieder viele Schulkinder unterwegs – und die verhalten sich naturgemäß nicht immer so wie erwartet.
Warum die kleinen Verkehrsteilnehmer unberechenbar sind, weiß Frank Weißflog. „Kinder sind auf sich selbst bezogen und auf das fokussiert, was sie gerade interessiert“, erklärt der Fahrerlaubnisexperte bei der Dresdner Dekra. „Sie folgen ihren Spielkameraden mitunter spontan und ohne darüber nachzudenken, wohin sie gerade laufen.“ Daher achten auch jüngere Grundschüler noch nicht darauf, ob die Ampel grün ist. „Zusammen mit dem Bedürfnis, möglichst viel zu entdecken, wird das gefährlich.“
Kinder unterschätzen auch, dass sich Verkehrssituationen schnell ändern und ein Fahrzeug mitunter zügiger näher kommt als gedacht. Erst ab etwa zehn Jahren sind sie in der Lage, sich in andere Verkehrsteilnehmer hineinzuversetzen.
Defensives Fahren
So kann sich ein Kind, das hinter einem parkenden Auto auf die Straße läuft, nicht vorstellen, dass der Fahrer es nicht sieht. Hinzu kommt: Die Koordination ist in dem Alter noch fragil. Es kann durchaus vorkommen, dass sie das Gleichgewicht auf dem Fahrrad nicht gut halten können. Außerdemist ihr Sichtfeld stark eingeschränkt, sodass sie Gefahren nicht aus den Augenwinkeln erkennen können. „Wenn Autofahrer Kinder sehen, sollten sie mit unvorhersehbaren Aktionen rechnen und besonders defensiv fahren“, rät der Dresdner Verkehrsexperte. Und den Eltern empfiehlt Frank Weißflog, den Schulweg gemeinsam mit ihren Kindern vorher und in den ersten Tagen bis Wochen immer wieder mal abzugehen und auf potenzielle Gefahrenstellen aufmerksam zu machen.
Reflektoren an Kleidung und Ranzen sowie signalfarbene Kappen sorgen außerdem dafür, dass die Mädchen und Jungen in der Dämmerung und im Dunkeln besser gesehen werden. (dawo)
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