Tagsüber sticht er ins Auge, in der Dämmerung und nachts blinkt auf seiner Spitze ein mildes Licht. Am Dresdner Jorge-Gomondai-Platz steht seit einigen Tagen der „Leuchtturm von Lampedusa“. Die neun Meter hohe, aus Wrackteilen gestrandeter Boote gefertigte Skulptur von Thomas Kilpper ist begehbar und erklärt sich über Texttafeln.
Darin kommen Hoffnungen und Ängste zum Ausdruck, die jene Menschen umtreiben, die ein Vermögen an Schlepperbanden gezahlt haben, um ihrem Schicksal auf der Flucht über das Mittelmeer überlassen zu bleiben und dabei Kopf und Kragen zu riskieren.
Der für die Kunstinstallation gewählte Ort ist symbolträchtig, da er nach einem 1991 aus rassistischen Motiven an dieser Stelle ermordeten Mosambikaner benannt ist. Der Platz befindet sich am Ausgang der Hauptstraße zum Albertplatz.
Der Leuchtturm ist Teil des bis März laufenden Festivals „am Fluss“, das sich auf Straßen und Plätzen in Dresden mit künstlerischen Mitteln der Thematik Migration nähern will. Mitunter kommen Humor und Spaß zum Zuge, etwa zu den stündlichen Tanz- und Musikperformances vom 23. bis 28. September auf dem Alaunplatz, wo am Sonntag ein Theaterfrühstück geplant ist. Auf dem Albertplatz starten am Sonnabend, dem 24. September von 19.30 Uhr bis 23 Uhr halbstündlich 20-minütige Schwarzfahrten.
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