Syrischer Flüchtling: Al-Bakr wollte sich freikaufen

Der festgenommene Terrorverdächtige D. al-Bakr steht ab Montag vor Gericht. Foto: Arno Burgi

„Leipzig (dpa) – Nach seiner Überwältigung durch andere syrische Flüchtlinge in Leipzig soll der mutmaßliche IS-Terrorist Dschaber al-Bakr versucht haben, sich freizukaufen. «Er hat versucht, uns mit Geld zu bestechen», sagte Mohammed A. am Montag dem Sender RTL. Der junge syrische Flüchtling hatte den gesuchten Terrorverdächtigen dem Bericht zufolge mit in seine Wohnung im Leipziger Stadtteil Paunsdorf genommen, nachdem dieser ihn am Hauptbahnhof angesprochen und nach einer Übernachtungsmöglichkeit gefragt habe.

Erst in der Wohnung sei ihm der Polizei-Fahndungsaufruf bei Facebook aufgefallen, hieß es. Daraufhin habe er Freunde informiert und die Polizei verständigt. «Wir haben ihm gesagt, du kannst uns so viel Geld geben wie du willst, wir lassen dich nicht frei», sagte Mohammed A. «Dann haben wir ein Stromkabel geholt und ihn gefesselt.»

Sein Anruf bei der Polizei sei zunächst aufgrund von Verständigungsproblemen erfolglos geblieben, schilderte der Syrer weiter. Daraufhin sei er mit einem Foto von Al-Bakr zu einem Polizeirevier gefahren. Das Foto, das in der Sendung eingeblendet wurde, zeigt, wie einer der Flüchtlinge den Gesuchten auf einem Sofa im Schwitzkasten hält. Die Füße Al-Bakrs sind mit dem Kabel einer Verteilersteckdose gefesselt.

Schließlich habe die Polizei den Terrorverdächtigen in Paunsdorf abgeholt. «Ich war total wütend auf ihn. So etwas akzeptiere ich nicht – gerade hier in Deutschland, dem Land, das uns die Türen geöffnet hat», sagte Mohammed A.“

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