Dass man nicht zweimal in denselben Fluss steigen kann, musste der griechische Philosoph Heraklit bereits vor
unserer Zeitrechnung schmerzlich, vielleicht aber auch euphorisch feststellen. Seit mindestens sieben Jahren folgt das Festspielhaus Hellerau diesem Prinzip des „Panta Rhei“, der ständigen Veränderung, mit dem Dresdner Tonlagen-Festival für zeitgenössische Musik. Denn jedes Jahr aufs Neue wird dort versucht, herkömmliche Hörgewohnheiten möglichst schnell wieder loszuwerden und mit überraschenden Klängen eine Art akustische Amnesie herbeizuführen.
Vielleicht gelingt das ja mit dem Konzert „What Boundaries?!“ des Berliner Andromeda Mega Express Orchestra. Dieses hat sich eigens Musiker aus dem afrikanischen Malawi eingeladen. Gemeinsam vermischen sie traditionelle Klänge aus Malawi, Jazz, Afropop und Neue Musik. Noch einen Schritt weiter Richtung Exotik geht die Hörinstallation „Indigenous Voices“. Dabei werden die Klänge aussterbender oder bereits verschwundener indigener Sprachen aus Brasilien zu „ethno-auditiven“ Klangerlebnissen. (tv)
Tonlagen – Dresdner Festival der zeitgenössischen Musik, 19. bis 29.10.,
Festspielhaus Hellerau; www.hellerau.org
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