„Dresden (dpa/sn) – Das Museum für Völkerkunde Dresden wagt mit einer «wachsenden» Präsentation ein Experiment. Die Reihe «Prolog #1-10: Erzählungen von Menschen, Dingen und Orten» erforscht nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) vom Donnerstag dessen Bestände. Dabei können Besucher im Japanischen Palais Monat für Monat weiter hinter die Kulissen der Sammlung schauen. Direktorin Nanette Snoep sprach von einer «evolutiven Werkstattausstellung» in zehn Etappen. «Wir fangen mit einem ziemlich leeren Raum an, der Schritt für Schritt mit neuen Installationen ein gigantisches Labyrinth wird.»
Den Auftakt macht das «Kistengeflüster». Dabei handelt es sich um ein Hörspiel mit Geschichten einzelner Objekte aus deren Eigensicht. «Sie sind aus 16 Kisten als Geflüster zu hören», erklärte Snoep. Es folgen Installationen aus anonymen historischen Porträts aus dem Fotoarchiv, Inszenierungen mit aus dem Depot befreiten Masken oder ein Miniaturvölkerkundemuseum. «Es ist eine Psychoanalyse unserer Sammlung», sagte Snoep. Sie bringe Verborgenes ans Licht, hinterfrage interaktiv den Bestand und suche auch avantgardistisch nach neuen Lösungen für Völkerkundemuseen.
Solche Projekte seien aktuell «von großer Dringlichkeit, um unterschiedliche Perspektiven aufzuzeigen und einen Dialog für eine offene Gesellschaft anzustoßen», sagte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD), Marion Ackermann.“
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