Heiratsrekord in Dresden

Im malerischen Kraszewski-Museum Dresden kann man im intimen Rahmen heiraten. Foto: Una Giesecke

Das Handy klingelt: „Wo bleiben Sie denn?“, fragt eine Behördenstimme durch den Hörer. Die Brautleute trifft der Schlag: „Wir stehen an der Kasse im Karstadt.“ Termin falsch eingetragen – von Pleiten, Pech und Pannen kann Dresdens oberster Standesbeamter Frank Neubert ein Liedchen singen.

Denn ungebrochen ist die Heiratslust in Dresden. 2.388 Mal sagten im vergangenen Jahr Paare Ja zueinander – das ist seit der Wiedervereinigung die höchste Zahl. „Erstmals wurde 2016 die Tausender-Marke mit 1019 Samstagseheschließungen geknackt“, berichtete Frank Neubert am Freitag stolz in einer Pressekonferenz. Dazu hatte der Leiter des Standesamtes ins Kraszewski-Museum eingeladen, das neueste der Außenobjekte neben dem städtischen Sitz in der Villa Weigang an der Goetheallee.

„Termine in Museen wie Landhaus und Webermuseum werden uns regelrecht aus den Händen gerissen“, so Neubert. Auch Kulturrathaus, Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss, Schloss Schönfeld, Rathaus Weixdorf,  Palais im Großen Garten und DDV-Stadion seien „extrem beliebt“. Obwohl man ein Jahr im Voraus buchen könne, käme er mit seinen sieben Beamten allmählich an die Kapazitätsgrenzen. „Die meisten Sonnabende 2017 sind schon weg, erst ab Oktober wird es etwas entspannter.“

Entspannt plauderte der Standesamtsleiter weiter aus dem Nähkästchen: von Drohnen im Garten der Villa, die er wegen Kollisionsgefahr mit Hochzeitstauben oder Bäumen verbieten müsse. Oder von der unbekleideten Prometheus-Statue im Landhaus. „Das Licht der Aufklärung konnte das Brautpaar nicht verkraften“, spöttelt Museumschefin Erika Eschenbach. Nachdem Galeriedirektor Gisbert Porstmann jedoch hart geblieben war – „Die Statue wird nicht verhüllt!“ -, habe sich das Ehepaar schließlich mit den nackten Tatsachen abgefunden.

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