„Die Stunde da wir nichts voneinander wußten“
Rund 120 Mitwirkende, 25 Kinder, 200 Kostüme, 50 Fahrräder, ein aufgespanntes Segelboot, ein Motorrad, viele Kübelbäumchen, ein Taubenschwarm, drei Lutherfiguren und noch viel mehr Bambule – das alles fegt, wogt, zeitlupt und stoppt in einer Art Flashmob-Walking-Act-Masseninszenierung über den Theaterplatz. „Die Stunde da wir nichts voneinander wußten“ heißt das Stück von Peter Handke, das Heute Abend sowie vom Donnerstag bis zum Montag in einer sehenswerten, erfrischenden, witzigen Fassung von Uli Jäckle auf die „Stadtbühne“ vor der Semperoper gestellt wird.
Es kommt ohne Worte aus, geht eine Stunde lang – und die vergeht wie im Fluge, so viel Famoses gibt es da zu gucken. Da werden pantomimisch Geschichten erzählt von Begegnungen und vom Aneinander-Vorbei, von Leben und Tod, vom Sehen und Gesehenwerden. Die Palette reicht vom Fußballfan über Liebeshungrige bis zum goldenen Reiter, vom Straßenmusiker über den Youtube-Star bis zum nackten Mann. Letzteren spielt Profi-Darsteller Claudius von Stolzmann, alle anderen sind Laien der Dresdner Bürgerbühne, die mit Spaß, Leidenschaft und Disziplin den Platz samt zufällig darüber Flanierenden bespielt. Bürger, die mehr wollen und können als Wut.
12. und 16. – 19. Juni, jeweils 19.30 Uhr, Theaterplatz, 13/7 Euro, Fam. (2+3) 26 Euro,
Karten-Tel. 0351 4913555, Staatsschauspiel
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