Ein Terrassenufer ohne Autos

Das Terrassenufer in der Dresdner Altstadt, hier beim Ablegen der Dampfschiffe. (Foto: Rene Meinig)

Das Terrassenufer ohne Verkehr? Bars, Liegen, Spielplätze dort, wo heute täglich tausende Autos an der Brühlschen Terrasse vorbeibrausen? Genau das ist die Idee von ADFC-Chef Nils Larsen (33).

Nicht abwegig: Paris verwandelte einst vielbefahrene Uferstraßen an der Seine in Freizeitmeilen. In Dresden befürworten auch Stadtplaner ein solches Projekt.
Der ADFC und die Stadtplaner träumen von einem autofreien Terrassenufer. „Das Terrassenufer ist ein einzigartiger Ort. Doch er wird momentan von Autos dominiert. Das wollen wir zumindest im Sommer ändern“, sagt Nils Larsen vom ADFC Dresden dem Nachrichtenportal Tag24.

Erste Gespräche sind gelaufen

Der Verein hat im letzten Jahr dafür die „AG Autofreies Terrassenufer“ gegründet und führt seither Gespräche über eine mögliche Umsetzung.
Gesprochen wurde bisher mit Dampfschifffahrt und Dresden-Marketing. Vertreter der Politik sollen folgen.

Eine Visualisierung wird gerade erarbeitet. „Unser Ziel ist es, dass während der Ferienzeit im Sommer für etwa sechs bis neun Wochen der Autoverkehr zwischen Augustusbrücke und Carolabrücke umgeleitet wird“, so Larsen.
Die Vollsperrungen während des Stadtfestes und bei der Sanierung der Augustusbrücke hätten gezeigt, dass ein autofreies Terrassenufer funktionieren könne.
Als Vorbild dient Paris: Entlang der Seine wurden alle Autos verbannt.

Bis zu 30 Prozent weniger Verkehr

Die Verkehrsbelastung liegt in Spitzenzeiten bei über 22 000 Autos, im Sommer rechnen Experten mit 30 Prozent weniger Verkehr.

Stattdessen sollen Gastronomie, Musik und Kultur die Autopiste in ein Glanzlicht verwandeln. Der Elberadweg soll profitieren und aufgewertet werden.
Unterstützung kommt aus der Wissenschaft. Stadtplaner Professor Franz Pesch (71) war im Beirat für den Dresdner Verkehrsentwicklungsplan 2025 und fordert ebenso: „Ein autofreies Terrassenufer im Bereich der Altstadt ist überfällig. Dresden sollte sich nicht über Dachformen und Fassaden streiten, sondern attraktive Stadträume schaffen. Ein Verkehrsversuch kann Klarheit bringen.“ (dawo)

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