Die Adventszeit hat begonnen. Groß und Klein strömt auf die Weihnachtsmärkte und in die Geschäfte. Viel Zerstreuung und Ablenkung für unsere fünf Sinne. Was nach dem beliebten Weihnachtsmarktfeeling klingt, ist aber auch ein wahres Paradies für Diebe. Die geschickten Taschendiebe stehlen ihren Opfern die Wertgegenstände direkt aus den Handtaschen oder aus der Bekleidung. Dabei haben sie es besonders auf Brieftaschen, Geldbörsen und Handys abgesehen. Aus dem gemütlichen Glühweinumtrunk wird dann ein Besuch auf der Polizeiwache.
Über das ganze Jahr gesehen wurden 2017 laut polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland insgesamt 127.376 Taschendiebstähle angezeigt. Es entstand dadurch ein Schaden von 41,3 Millionen Euro. Damit verringerte sich die Zahl der Fälle und die Schadenssumme gegenüber 2016 deutlich. Die meisten Fälle bleiben aber noch immer unaufgeklärt – die Aufklärungsquote lag 2017 bei gerade einmal 6,4 Prozent.
Täter sind oft auch Kinder oder Jugendliche
Taschendiebe gehen meist in Teams von mindestens zwei bis drei Tätern arbeitsteilig vor. Dabei nutzen sie häufig Ablenkungsmanöver wie Anrempeln, Ansprechen, vermeintlich freundliche Gesten und Berührungen oder ein absichtlich verursachtes Gedränge. Das Schema bleibt immer gleich: Einer lenkt das Opfer ab, der Zweite stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der dann verschwindet.
Meist sind die Täter Profis, die in ganz Europa grenzüberschreitend klauen. Es sind aber nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche. Fast jeder sechste der im vergangenen Jahr ermittelten Diebe war noch keine 18 Jahre alt.
Tipps zur Vorbeugung
von Taschendiebstahl
Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie benötigen.
Vermeiden Sie, dass Fremde beim Bezahlen Einblick in Ihre Geldbörse oder Brieftasche bekommen.
Tragen Sie Geld, Scheck- und Kreditkarten, Handy, Schlüssel und Papiere in verschlossene Innentaschen Ihrer Kleidung.
Benutzen Sie Brustbeutel, Gürteltasche, Geldgürtel oder am Gürtel angekettete Geldbörse. Rucksäcke, die auf dem Rücken getragen werden, sollten kein Geld und keine Wertgegenstände enthalten, denn dort sind sie eine leichte Beute für Diebe. Verschließen Sie Hand- und Umhängetaschen und tragen Sie diese auf der Körpervorderseite oder unter den Arm geklemmt.
Wann ist noch Vorsicht angebracht?
Das ganze Jahr über, aber verstärkt auch in der Vorweihnachtszeit, zieht der Auskunfttrick. Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder sprechen Menschen auf vollen Bahnhöfen an. Während der Angesprochene abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche oder verschwinden gleich ganz mit dem Gepäck.
Was ist bei einem Diebstahl zu tun?
Die Straftat ist bei der Polizei anzuzeigen, die auf vielen Weihnachtmärkten präsent ist. Um sich bei einem Diebstahl vor Abbuchungen zu schützen, sollten alle Geldkarten umgehend gesperrt werden. Das geht am besten über den zentralen Sperrnotruf 116116. Damit lassen sich alle Girocards und die meisten Kreditkarten sperren. Die Polizei kann die Girocard auch für das elektronische Lastschriftverfahren sperren. Opfer sollten in den nächsten Wochen dann sorgfältig ihre Kontobewegungen im Auge behalten und unrechtmäßige Lastschriften zurückbuchen lassen. ekg
Mehr Informationen auf der Internetseite www.polizei-beratung.de sowie in jeder Polizeidienststelle.
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