Weniger Kriminalität in Dresden: Polizei veröffentlicht Statistik für 2018

Nach wie vor ist der Wiener Platz ein Kriminalitätsschwerpunkt in Dresden // Foto: Steffen Füssel

Im Jahr 2017 wurde eines der größten Wirtschaftsverfahren Deutschlands gegen die Ex-Manager der Infinus-Finanzgruppe durch das Landeskriminalamt zum Abschluss gebracht und fand damit Eingang in die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Aufgrund des Firmensitzes in Dresden wurden damit 23.626 Fälle territorial abgebildet.

Polizeipräsident Jörg Kubiessa (54): „So wie dieses Wirtschaftsverfahren im Vorjahr für einen unrealistischen Kriminalitätsanstieg sorgte, ist es nun für die genauso dramatische Kehrtwende verantwortlich. Ein Rückgang von über 37 Prozent innerhalb von zwölf Monaten kann nicht real sein. Aus diesem Grund habe ich die oben genannten Kerndaten, außer in der Übersichtsdarstellung zur Wirtschaftskriminalität, bei meiner Einordnung der Statistik herausrechnen lassen.“

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung

Auf dem Territorium der Landeshauptstadt Dresden wurden 2018 insgesamt 49.152 Straftaten erfasst. Dies sind 5.632 Fälle weniger als im Vorjahr und entspricht damit einem Rückgang um 10,3 Prozent.
Die Häufigkeitszahl, die angibt wie viele Straftaten rechnerisch auf 100.000 Einwohner entfallen, lag bei 8.919 (2017: 10.012). Von den insgesamt 49.152 Straftaten wurden 27.792 Fälle (2017: 31.088) aufgeklärt. Damit lag die Aufklärungsquote 2018 bei 56,5 Prozent (2017: 56,7 Prozent). Im Jahr 2018 wurden 16.537 Tatverdächtige (2017: 18.085) ermittelt. Davon waren 76,2 Prozent männlichen und 23,8 Prozent weiblichen Geschlechts.

Bei den Heranwachsenden stieg die Zahl der Tatverdächtigen auf 1.596 (2017: 1.501), was einem Anteil von 9,7 Prozent (2017: 8,3 Prozent) entspricht. Der Anteil Jugendlicher ist mit 1.251 Tatverdächtigen (2017: 1.266) gemessen an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen auf 7,6 Prozent (2017: 7,0 Prozent) gestiegen. Die Anzahl tatverdächtiger Kinder hat sich gegenüber 2017 von 592 auf 640 geringfügig erhöht. Ein Grund dafür liegt in einem Anstieg der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen durch Kinder. Waren es 2017 nur 195 Verfahren, wurden 2018 insgesamt 215 derartige Delikte abgeschlossen.

Weniger kriminelle Ausländer

Betrachtet man die Gesamtkriminalität, ist die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger von 5.735 auf 5.702 gesunken, was einem Anteil von 34,5 Prozent an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen entspricht (2017: 31,7 Prozent). Damit stieg ihr Anteil an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen um 2,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Klammert man die ausländerrechtlichen Verstöße aus, sank die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 4.683 im Jahr 2017 auf 4.509 im Jahr 2018. Dies entspricht einem Anteil von 29,4 Prozent (2017: 27,5 Prozent).
Die Zahl der Opfer2 von Straftaten stieg auf 6.892, das sind 4,9 Prozent mehr als 2017 (6.567). Insgesamt 4.475 Opfer (64,9 Prozent) waren männlichen und 2.417 Opfer (35,1 Prozent) weiblichen Geschlechts. Beim überwiegenden Teil der Opfer handelte es sich um Erwachsene (5.277). Von den 1.615 nichterwachsenen Opfern waren 506 Kinder, 529 Jugendliche und 580 Heranwachsende. 347 Opfer einer Straftat waren 60 Jahre oder älter. Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden betrug rund 48 Millionen Euro (2017: 100 Millionen Euro, inklusive Infinus Verfahren).

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