Ingenieure der TU Dresden entwickeln ein ungiftiges und ökologisch abbaubares Knicklicht.
Der Bio-Leuchtstab „Foxfire“ soll eine nachhaltige regionale Alternative zu bisherigen Knicklichtern sein, die umstritten und deren Herkunft und Inhaltsstoffe oft unbekannt sind. „Knicklichter bestehen aus einem ätzenden Flüssigkeitsgemisch, Glassplittern und der Kunststoffhülse. Diese Kombination funktioniert in keinem Recyclingprozess und kann bei Hautkontakt zu Reizungen führen“, sagt Sven Grasselt-Gille, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik an der TU Dresden. „In den letzten Jahren registriert der Giftnotruf zunehmend Unfälle von Kleinkindern mit Knicklichtern. Die genauen gesundheitlichen Risiken können aber kaum eingeschätzt werden, weil keiner weiß, woraus die importierten Lichtstäbe genau bestehen.“ Ausgehend von Untersuchungen zu leuchtenden Pilzen entwickeln die Holztechniker der TU Dresden eine ungiftige und ökologisch unbedenkliche Alternative, die in etwa eineinhalb Jahren für eine erste Kleinserie reif sein soll. Dabei machen sie sich den Biolumineszenz-Effekt des einheimischen Herben Zwergknäuelings (Panellus Stipticus) zunutze. Weltweit gibt es rund 71 Pilzarten, die unter bestimmten Bedingungen leuchten, alle in Grün. Das nachhaltige Einweg-Knicklicht „Foxfire“ der Dresdner Ingenieure besteht zunächst aus sterilisierten organischen Reststoffen wie Holzmehl oder Kaffeesatz. Diese Nährstoffe werden mit dem Pilz vermischt und in eine Form gepresst. Je stärker sich der Pilz in der Form ausbreitet, umso stärker leuchtet auch das Knicklicht. „Nach etwa drei Wochen leuchtet Foxfire leicht, nach rund fünf Wochen hat der Pilz die Form stark durchwurzelt und leuchtet flächendeckend. Nach rund vier Monaten sind die Nährstoffe aufgebraucht und das Licht erlischt und kann unkompliziert im Biomüll entsorgt werden.“ Die größte Herausforderung ist, dass der Pilz möglichst kräftig leuchtet und man ihn auf Kommando zum Leuchten bringen kann.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar