SB-Kassen erobern Dresden

Für Melida Böhm ist der Umgang mit den Selbstbedienungskassen kein Problem. // Foto: Sven Ellger

Bei Simmel, Rewe und Ikea stellen sich immer mehr Kunden selbst die Rechnung aus: Ziehen Aldi und Lidl nach?

Schon seit Jahren gibt es die SB-Kassen im Simmel am Albertplatz. Wer maximal zehn Artikel im Korb hat, ist an den Automatikkassen richtig. Martin Fiedler, Assistent der Geschäftsleitung, bestätigt: Genau so soll das sein, denn wer zehn bis maximal 20 Artikel einkauft, ist an den Selbstbedienungskassen schneller als an einer Kasse mit einem Mitarbeiter des Geschäfts. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass nicht alle Artikel eingescannt werden können. Manchmal müssen die Kunden auf einem Bildschirm suchen, was sie gekauft haben.

Intelligente Kassen

Etwa die Hälfte aller Kunden bezahlt an den Selbstbedienungskassen, „Tendenz stark steigend“, beschreibt Chef Peter Simmel deren Akzeptanz. Eine Waage, auf die die eingescannten Artikel gelegt werden müssen, prüft das Gewicht und ermittelt so, ob es sich um das eben registrierte Produkt handelt. Eine Kamera hat das Geschehen stets im Fokus, zusätzlich steht ein Mitarbeiter bereit, der hilft und die Kunden ständig im Blick behält. Nein, die Zahl der Ladendiebstähle sei durch die Selbstbedienungskassen nicht gestiegen, sagt Peter S Simmel. Es gibt aber auch Defizite: Wenn man beispielsweise ein Bier oder Wein kauft, braucht es zur Bezahlung das Okay eines Mitarbeiters, dass der Kunde volljährig ist. Gleiches gilt für reduzierte Artikel. Doch es gibt längst nicht in allen Läden diese Art der Bezahlung. Aldi und Lidl planen aktuell nicht, sie in Dresden einzuführen, schreiben die Unternehmen auf SZ-Anfrage. Selbstbedienungskassen haben in Deutschland immer noch Seltenheitswert.

Gegenüber dem Stand von 2017 hat sich bundesweit die Zahl der Selbstbedienungskassen um fast 60Prozent erhöht. Viele Verbraucher sähen die Selbstbedienungskassen noch immer mit gemischten Gefühlen, sagte EHI-Experte Cetin Acar. Sie machten sich Sorgen, durch die Nutzung der Kassen Arbeitsplätze im Handel zu gefährden. Auch die Angst, an den modernen Kassen etwas falsch zu machen, sei weit verbreitet.

Netto und Rewe auch dabei

Bereits die Selbstzahlerkassen eingeführt hat Netto in Dresden. In Dresden gibt es Expresskassen in den folgenden Filialen: Großenhainer Straße, Nürnberger Straße, Dürerstraße, Gerichtsstraße, und FelixDahn-Weg.

Bei Rewe gibt es in Dresden sechs Filialen mit SB-Kassen: an der Enderstraße, Kesselsdorfer Straße, Schweriner Straße, Straßburger Platz, Prager Straße und Wallstraße. Auf die Frage, ob noch mehr solcher Kassen geplant sind, antwortete das Unternehmen: „Wir entscheiden punktuell über die zusätzliche Installation. An hoch frequentierten Standorten gibt es oft eine standortspezifische hohe Nachfrage, um den Einkauf schneller bezahlen zu können.“ Bei Ikea im Elbepark gibt es die SB-Kassen seit Jahren und laut Unternehmen werden diese gut angenommen von allen Altersgruppen.

SZ

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