Kindernotbetreuung wird vorbereitet

Die Zukunft der Kinder soll gesichert werden. Kita-Gruppen sind eingeladen, Handwerkern bei einem Betriebsbesuch über die Schultern zu schauen. (Foto: dpa)
Symbolfoto: Archiv

Ab Mittwoch, 18. März 2020, werden alle Dresdner Kitas, Horte und Kindertagespflegepersonen nur noch eine Notbetreuung für Eltern anbieten, die in Sektoren der Kritischen Infrastruktur arbeiten. Dazu gehören unter anderem Polizisten, Feuerwehrleute, medizinisches Personal, Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen, Apotheken oder des Lebensmittelhandels. Ziel ist es, die Zahl sozialer Kontakte zu minimieren, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen bzw. zu verlangsamen. Die Einrichtungen und Kindertagespflegestellen werden insofern nicht geschlossen. Sie setzen bis 17. April 2020 vielmehr das reguläre Betreuungsangebot aus.
Die komplette Übersicht der Sektoren der Kritischen Infrastruktur stellt die Landeshauptstadt Dresden auf www.dresden.de/kita bereit. Beide Elternteile müssen eine Bescheinigung des Arbeitgebers vorlegen, dass diese in Bereichen der Kritischen Infrastruktur tätig sind. Für Alleinerziehende ist eine Bescheinigung ausreichend. Sofern die Bescheinigung am 18. März 2020 nicht sofort in den Einrichtungen vorgelegt werden kann, ist sie durch die Eltern binnen eines Arbeitstages nachzureichen. Das Formular steht ebenfalls unter www.dresden.de/kita zum Download zur Verfügung.
Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen bereitet derzeit alle kommunalen Kitas und Horte auf den Notbetrieb vor. Auch die Kindertagespflegestellen und Einrichtungen in freier Trägerschaft werden aktuell über das weitere Verfahren informiert. Im ersten Schritt sollen die Einrichtungen die Betreuungsbedarfe der Eltern erfassen, die eine Notbetreuung in Anspruch nehmen müssen. Erfahrungswerte liegen dazu bisher nicht vor. Auf die Rückmeldung der Eltern hin wird der Kita-Eigenbetrieb den Personaleinsatz für seine Einrichtungen planen. Freie Träger der Jugendhilfe und Kindertagespflegepersonen sind angehalten worden, analog zu verfahren. „Für die Eltern stellen die Maßnahmen einen sehr großen Einschnitt dar“, ist sich die Leiterin des Amtes für Kindertagesbetreuung, Sabine Bibas, über die Tragweite der für knapp einen Monat ausgesetzten Kindertagesbetreuung bewusst. Aus ihrer Sicht reagieren die Eltern bisher gleichwohl sehr verantwortungsvoll. Bereits gestern hat rund ein Drittel der Eltern ihre Kinder zu Hause betreut. Heute ist in vielen der rund 120 städtischen Kitas kaum noch die Hälfte der Kinder anwesend. Insgesamt werden derzeit knapp 56 000 Kinder in Dresdner Kitas, Horten und Kindertagespflegestellen betreut.
Um die Eltern finanziell zu entlasten, sollen die Elternbeiträge für alle Kinder, die seit 16. März 2020 keine Betreuung in Anspruch genommen haben oder nehmen, zurückerstattet werden. Die Regelung soll für Kinder in Einrichtungen in freier Trägerschaft genauso gelten, wie für kommunale Kitas und Horte sowie die Kindertagespflege. Das Procedere wird in den nächsten Tagen geklärt. Aktuelle Informationen wird die Landeshauptstadt Dresden auf www.dresden.de/kita online bereitstellen. Zusätzlich haben das Amt für Kindertagesbetreuung und der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen seit gestern ein gemeinsames Servicetelefon unter der Rufnummer 0351 488 51 11 geschaltet. Dieses ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 7 bis 16 Uhr besetzt.

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