Sachsens Schulen kehren nach den Ferien zum Regelbetrieb zurück. Lehrer und Schüler müssen keine Masken tragen. Auch der Mindestabstand gilt im kommenden Schuljahr nicht mehr.
Sachsens Schulen sollen nach den Sommerferien wieder im Regelbetrieb laufen. Das gab Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Montag bekannt. Mit Beginn des neuen Schuljahres 2020/2021 am 31. August sollen die Kinder in allen Schularten und Jahrgangsstufen wieder an fünf Tagen in der Woche zur Schule gehen. „Die Schülerinnen und Schüler werden wie gewohnt in ihren Klassen und Kursen unterrichtet“, so Piwarz. Damit bestehe für alle die uneingeschränkte Schulbesuchspflicht.
Der Pflichtunterricht habe im kommenden Schuljahr höchste Priorität – vor allem für die Abschlussklassen. Die Schülerinnen und Schüler hatten in den letzten Monaten sehr unterschiedliche Lehr- und Lernvoraussetzungen. „Es ist daher besonders wichtig, für jeden Schüler den Nachholbedarf zu bestimmen, und die ermittelten Defizite in der Unterrichtsplanung für das neue Schuljahr zu berücksichtigen“, sagte Piwarz. Unterrichtet werde nach den geltenden Stundentafeln und Lehrplänen. Diese böten genügend Flexibilität, um Stoff nachzuholen.
Trotz des Regelbetriebes müssen Hygieneregeln auch weiterhin eingehalten werden, so der Minister. Dazu gehöre regelmäßiges Händewaschen, Lüften und Desinfizieren sowie die Dokumentation der an der Schule tätigen Personen. Die Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,50 Metern gilt für Schulen und schulische Veranstaltungen im kommenden Schuljahr aber nicht mehr. Ob im Schulgebäude und -gelände eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss, entscheiden die jeweiligen Schulleitungen. Eine Maskenpflicht gibt es somit nicht. Auch die Gesundheitsbestätigung an den Grundschulen fällt weg. Es sei aber weiterhin wichtig, dass die Eltern darauf achten, dass kranke Kinder nicht in die Schule gehen, sagte Piwarz. Lehrer, die zur Risikogruppe gehören, können sich weiterhin mit einem ärztlichen Attest vom Präsenzunterricht befreien lassen.
Sollten die Infektionszahlen wieder steigen, müssen sich die Schulen auf zeitlich und regional begrenzte Schließungen einstellen. Vorübergehende Lernzeiten zu Hause sollen deswegen vor dem Schulstart vorbereitet werden. „Schulschließungen werden nur die Ultima Ratio sein“, sagte Piwarz. „Das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und Teilhabe und die Chancengerechtigkeit dürfen nicht leichtfertig unter die Räder geraten.“ Damit das klappt, müsse im Alltag weiterhin Disziplin im Umgang mit Hygieneregeln herrschen.
Grundlage für die Entscheidung, zum Regelbetrieb zurückzukehren, ist eine Studie der medizinischen Fakultät der TU Dresden und des Universitätsklinikums Dresden. Die Studie ergab, dass Kitas und Schulen keine Hotspots für die Verbreitung des Coronavirus sind – im Gegensatz zu anderen Viren wie etwa Grippe.
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