Winterdienst startet gut vorbereitet in die Saison

Winter Auto
Foto: Karolina Grabowska

Geringe Schneefälle bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren für die letzte Nacht angekündigt. Deshalb rückte der Dresdner Winterdienst heute gegen 4 Uhr zu ersten Kontrollfahrten aus.

Aktuell sind 44 Arbeitskräfte mit 39 Streufahrzeugen unterwegs, vorrangig im zu betreuenden Hauptnetz. Sie konzentrierten sich hier insbesondere auf die Höhenlagen, Buslinien, Gefällestrecken und Brücken. Die Arbeit läuft ohne Störungen, so dass der Berufsverkehr am Morgen sichere Bedingungen hat. Trotzdem sollte auf Nebenstrecken und an Einmündungen auf Glätte geachtet werden. Der Winterdienst plant heute mit einer zweiten Schicht bis 21 Uhr Einsätze. Die Wetterentwicklung wird dabei aktuell verfolgt.

Saison-Vorbereitung

Für den bevorstehenden Winter stehen insgesamt 41 Einsatzfahrzeuge bereit, um Dresdens Straßen zu beräumen und zu streuen. Vom 1.400 Kilometer langen Straßennetz betreut der Winterdienst rund 720 Kilometer in festen Tourenplänen und weitere 278.000 Quadratmeter Geh-, Rad- und Überwege sowie Treppen. Das Winterdienst-Netz umfasst Routen verschiedener Dringlichkeitskategorien. Zum Hauptnetz mit höchster Dringlichkeit zählen die Bundes-, Staats- und Kreisstraßen, das Netz des Öffentlichen Personalnahverkehrs sowie die Elbbrücken.  

Auftragnehmer für den Winterdienst sind der Regiebetrieb technische Dienstleistungen der Stadt und fünf mittelständische Dresdner Unternehmen, die eigenverantwortlich bestimmte Territorien betreuen. Alle Fahrzeuge werden in zwei Schichten besetzt und sind mit Feuchtsalzstreueinrichtung und Räumtechnik ausgestattet. Auf etwa 67 Kilometern des Routennetzes dürfen aus Umweltschutzgründen keine Auftaumittel eingesetzt werden.

Straßenwettersensor MARWIS

An zwei Einsatzfahrzeugen wurde der mobile Straßenwettersensor MARWIS ­– Abkürzung für Mobile Advanced Road Weather Information Sensor – verbaut. Er bestimmt die Oberflächentemperatur und den Zustand der Fahrbahn, prüft also, ob es trocken, feucht, nass oder vereist ist wie die Schneedecke beschaffen ist. Verschiedene Parameter, zum Beispiel die Wasserfilmhöhe und der Eisanteil dienen als Entscheidungskriterien für zielgerichtete vorsorgliche Streuungen. Die Fahrzeuge werden für Kontrollfahrten eingesetzt, insbesondere an sensiblen Punkten wie Fahrbahnübergängen, beispielsweise an Brücken, wo die Bodentemperaturen stark variieren. Die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes Simone Prüfer erläutert: „Die MARWIS-Sensoren stellen eine Ergänzung zu den bereits vorhandenen sechs stationären Glättemeldeanlagen in Dresden dar. Kontrollfahrten und Streuungen werden so auf ein Minimum reduziert und unnötige Kosten sowie Umweltbelastungen vermieden.“

Für den städtischen Straßenwinterdienst sind Haushaltsmittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro geplant, für die Fremdleistungen 1,8 Millionen Euro. 500.000 Euro stehen für den Materialeinkauf zur Verfügung. Die Kosten für den Winterdienst 2019/2020 beliefen sich insgesamt auf 1,02 Millionen für städtische Leistungen und 1,4 Millionen Euro für externe Auftragnehmer.

Winterdienst auf Radwegen

Simone Prüfer sagt weiter: „Mit Blick auf den zunehmenden Radverkehr in der Stadt ist eine Erweiterung des Winterdienstes im Radverkehrsnetz auf etwa 160 Kilometer geplant. Umweltfreundliches Radfahren soll auch während der Wintermonate sicher möglich sein.“ Das Straßen- und Tiefbauamt rechnet dafür mit zusätzlichen Kosten von 250.000 Euro jährlich. Ziel ist die zeitgleiche Räumung von Fahrbahnen und Radwegen und eine lückenlose Erschließung zentraler Routen in die Innenstadt – zu Technischen Universität Dresden, zum Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“ Dresden und zum Bahnhof Dresden-Neustadt.

Anliegerpflichten bei Schnee und Eis

Anlieger in Dresden sind im Winter verpflichtet, montags bis sonnabends von 7 Uhr bis 20 Uhr und sonn- und feiertags von 9 Uhr bis 20 Uhr öffentliche Wege entlang ihrer Grundstücksgrenzen auf einer Breite von 1,50 Meter, bei Bedarf breiter, von Schnee zu beräumen und bei Eisglätte zu streuen. Dazu zählen öffentliche Gehwege, auch solche, die nicht baulich von der Straße getrennt sind, Treppen sowie Fußgängerzonen. Bei Letzteren genügen angemessen breite Streifen in der Mitte und am Rand mit mehreren Querverbindungen. Anlieger müssen auch Straßenabläufe, Hydranten, Schaltkästen und Straßenkappen für Gas und Wasser freilegen und freihalten sowie Haltestellenbereiche beräumen und streuen.

So oft es die Sicherheit erfordert, müssen sie die Räumung tagsüber bis 20 Uhr wiederholen. Auch bei Räumung öffentlicher Gehwege durch den städtischen Winterdienst steht der Anlieger weiterhin in der Pflicht. Schnee und Eis dürfen nicht auf die Fahrbahn, sondern nur an den Gehweg- oder Fahrbahnrand geschoben werden. An Haltestellen, Fußgängerüberwegen, Kreuzungen und Einmündungen müssen ausreichende Durchgänge im Schneewall vorhanden sein.

Der Einsatz von Tausalz oder schmutzenden Stoffen wie Asche ist verboten. Erlaubt sind abstumpfende Materialien wie Sand, Splitt oder salzfreies Granulat. Nur im Ausnahmefall dürfen Anlieger Auftausalz benutzen, zum Beispiel für Hydranten oder Treppen.

Gefährliche Eiszapfen an Dächern und Dachrinnen müssen Anlieger ebenso beseitigen und Gefahrenstellen absichern, wo Schnee oder Eis droht, von Dächern abzustürzen. Nach der Winterperiode müssen sie Reste von Streugut entfernen. Verstöße gegen die Winterdienst- und Straßenreinigungspflichten stellen Ordnungswidrigkeiten dar und können mit einer Geldbuße geahndet werden. Die Winterdienst-Anliegersatzung und die Straßenreinigungssatzung sind im Internet unter www.dresden.de/satzungen veröffentlicht. Auskunft gibt auch die Bürgerinformationsbroschüre „In Ordnung? Stadtrecht für jedermann“, erhältlich in Bürgerbüros, Stadtbezirksämtern und Rathäusern der Landeshauptstadt Dresden.


Weitere Informationen:
www.dresden.de/satzungen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.