Die diesjährigen Schulaufnahmeuntersuchungen in Dresden sind beendet. Insgesamt 6.200 künftige Grundschulkinder haben die Fachleute des Gesundheitsamtes für das im September 2021 neu beginnende Schuljahr untersucht.
Amtsleiter Dr. Frank Bauer erklärte dazu: „Trotz der umfangreichen und personalaufwändigen Aufgaben, die in der Pandemiebekämpfung beim Gesundheitsamt liegen, haben wir es dennoch geschafft, die Untersuchungen der Vorschüler abzuschließen“.
„An dieser Stelle will ich mich ausdrücklich bei den Kolleginnen und Kollegen des Gesundheitsamtes bedanken, dass diese wichtige Aufgabe der Schulaufnahmeuntersuchungen trotz der Corona-Pandemie bewältigt wurde“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Dies ist nicht selbstverständlich, denn viele Kommunen in Deutschland haben erheblich größere Probleme, diese Pflichtaufgabe zu erfüllen. Gleichzeitig ist es wichtig gerade die Kinder im Blick zu behalten, die ohnehin durch die Schließungen von Kindertagesstätten in den vergangenen Monaten besonders in ihrem Leben betroffen sind.“
Die Frist vom 31. Januar 2021 wurde geringfügig überschritten: Ende Februar kamen die letzten Kinder in die vier Standorte des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes. Die Abteilungsleiterin Dr. Natalie Schmitt beobachtete Folgendes: „In den vergangenen zwölf Monaten fanden viele Untersuchungstermine nicht statt. Umso wichtiger war es, sich die Kinder im Rahmen der Schulaufnahmeuntersuchung genau anzusehen und mit den Eltern mögliche Förderungen – zu Hause oder durch Therapien – und die weitere Diagnostik, beispielsweise beim Augenarzt, zu besprechen. Die Kinder sollen ausreichend gefördert und fit für die Schule sein, möglichen Defiziten muss rechtzeitig begegnet werden. Unsere Beobachtung der vergangenen Monate hat gezeigt, dass Eltern vermehrt Gesprächsbedarf haben. Der Austausch in den Kitas ist pandemiebedingt nicht wie gewohnt gegeben, viele Elterngespräche fanden nicht statt, die Kinder waren teilweise monatelang nicht in der Kinderbetreuung. Den Eltern fehlen unter anderem die Beratungen zu altersgerechter Förderung, der Wegfall besonderer Angebote für die Kinder in den Vorschulgruppen oder der nicht stattfindende Schwimmunterricht. Schon vor der Pandemie belastete Familien berichten über zusätzliche Herausforderungen durch den Wegfall oder die Einschränkung von helfenden Strukturen. Kindern aus nicht deutschsprachigen Familien fehlt teilweise der Zugang zur deutschen Sprache in der Zeit, in der die Kinder die Kita nicht besuchen konnten. Es besteht der Verdacht, dass die psychosozial-emotionale Entwicklung der Kinder in der Pandemie leidet. Leider ist es uns nicht möglich, im Rahmen der Untersuchung diesen Bereich inklusive der Entwicklung der Lernvoraussetzungen wie Konzentration, Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft und Frustrationstoleranz standardisiert zu erfassen. Wir haben unsere Beobachtungen mit den Eltern besprochen und Rücksprachen mit den Pädagogen in der Kita empfohlen.“
Hintergrund
Die Schulaufnahmeuntersuchung (SCHAU) ist eine der vielen Pflichtaufgaben des Amtes für Gesundheit und Prävention, wie das Dresdner Gesundheitsamt offiziell heißt. Ziel ist es, den körperlichen und geistigen Entwicklungsstand des Kindes zu erfassen, Fördermöglichkeiten anzuzeigen, den Impfstatus zu prüfen und die besonderen Erfordernisse für den erfolgreichen Schulbesuch zu erkennen.
Das Amt für Gesundheit und Prävention hat zur Information über die Schulaufnahmeuntersuchung für künftige Schulkinder, deren Eltern und Erzieher ein Kinderheft herausgegeben. Unter dem Titel „Emil kommt zur Schule“ wird der chronologische Ablauf eines Vorschuljahres dargestellt. Infokästen zum Ranzenkauf und zur Stifthaltung ergänzen die Geschichte. Bei Interesse kann das Büchlein unter der E-Mail-Adresse [email protected] bestellt werden.
Weitere Informationen: www.dresden.de/schau
Hinterlasse jetzt einen Kommentar