Die sprudelnde Rückkehr – Schalenbrunnen kehrt nach Dresden zu

Hans Wirth, Sohn der Brunnengestalterin Leoni Wirth, hat den Schalenbrunnen mit Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen eingeweiht. // Foto: Rene Meinig

Der Schalenbrunnen prägte die Prager Straße. Bis zum Hochwasser im August 2002. Nun ist er wieder da – an anderer Stelle.

Auf diese Rückkehr haben die Dresdner lange warten müssen; nun ist es geschafft. Nach den beliebten „Pusteblumen“ ist nun auch der Schalenbrunnen wieder da …

Schließlich waren sie als Fotomotiv letztlich wohl mindestens so bekannt wie das Kronentor am Zwinger, die seit September 1970 sprudelnden Brunnen auf der wuseligen Prager Straße. Wobei der Schalenbrunnen stets ein wenig im Bekanntheits-Schatten des von den Dresdnern „Pusteblumenbrunnen“ getauften Wasserspiels stand. Entworfen von der Bildhauerin Leoni Wirth, wurden im August 2002 genauso wie die komplette Einkaufsstraße im Dresdner Stadtzentrum von der Jahrhundertflut ramponiert. Sie wurden demontiert und im sogenannten Lapidarium in der ehemaligen Zionskirche in der Südvorstadt eingelagert – wo auch etliche der Fundstücke aus den Ausgrabungen für Neubebauungen oder so manches Denkmal aus DDR-Tagen untergekommen sind.

Pusteblumen zogen nach Prohlis um

Zumindest die „Pusteblumen“ wurden später am Albert-Wolf-Platz in Prohlis wieder aufgebaut und sprudeln nun schon seit weit über zehn Jahren dort. Was allerdings aus dem Schalenbrunnen werden sollte, war lange unklar. Erst 2017 kam dann im Stadtrat die Idee auf, den Brunnen als Teil des seit 2018 wachsenden neuen Promenadenrings entlang der früheren Festungsanlagen rund um die Altstadt wieder aufzubauen. Und zwar am Dippoldiswalder Platz gegenüber dem sogenannten „Margon-Hochhaus“.

Der Brunnen passt perfekt ins neue Umfeld

Jetzt ist also auch der Schalenbrunnen zurück; wenn auch nicht am alten Platz. Dass er nun aber wieder sprudeln kann, begeistert auch Dr. Hans Wirth, den Sohn der Brunnen-Erfinderin Leoni Wirth. Den neuen Standort, ist er überzeugt, hätte auch seine Mutter gemocht. „Der Brunnen passt zur benachbarten Bebauung aus den 1970er Jahren“, freut er sich.

Und das sonnige Wetter der vergangenen Tage hat gezeigt, dass auch die Dresdner den Brunnen – der nachts durch zehn LED-Bodenstrahler beleuchtet wird – am neuen Platz annehmen. Kein Wunder, ist ja auch im Umfeld der 220 Quadratmeter großen Wasserfläche einiges passiert: Es wurden Linden und Sträucher gepflanzt, acht neue Bänke laden ein und eine neue, auch barrierefrei nutzbare Treppenanlage zur Marienstraße hin ist entstanden. Das gesamte Vorhaben wurde mit rund 540.000 Euro aus dem Haushalt der Stadt Dresden und mehr als einer Million Euro Fördermitteln von Bund und Freistaat finanziert, zählt Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) auf. Und seine Kollegin, Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen, bedankt sich bei den Anwohnern für die Geduld – immerhin dauerten die Bauarbeiten ein gutes Jahr.

Montag Start für nächste Promenadenring-Etappe

Am Promenadenring weitergebaut wird ab Montag nun am südlichen Postplatz zwischen Annenstraße und Freiberger Straße, wie der Baubürgermeister verrät. Dort werden ein Wasserspiel und ein Kunstobjekt entstehen. Anfang 2022 soll diese nächste Etappe fertig sein, hofft Stephan Kühn.

JENS FRITZSCHE

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